Dies ist die liberale Seite in Helenes Welt. Für die hier zitierten Auszüge und Verweise wird keine Haftung übernommen. Diskussionsbeiträge sind willkommen.

21 Dezember 2006

Weihnachtliche Gedanken

  • Ein Kind wird in Deutschland geboren. Ohne Papiere, auf eigene Kosten. 2800€, weil die bulgarische Mutter eine Nacht in der Klinik bleiben musste. Finanziert wird die Geburt von einem Verein, der Flüchtlinge unterstützt.

    Das Kind ist staatenlos.

    Ein tunesischer Flüchtling kann bleiben- vorerst auf vier Wochen. Und dann. Seine Zahnbehandlung zahlen die Zahnärzte- weil er sich nicht versichern kann.

    Damals war Volkszählung. So steht es in der Bibel. Danach wollten die Römer wissen, wer wo war.
    Planungsgrundlage.

    Was machen wir? Mitmenschen - Ärzte, Rechtsanwälte, Hausfrauen, und andere setzen sich für die Flüchtlinge ein. Freiwillig, unentgeltlich, haarscharf am Gesetz vorbei.

    Die Flüchtlinge verharren in der Grauzone. Wollen nicht aufgegriffen werden. Sie wollen bleiben, da auch die Existenz in der deutschen Grauzone immer noch besser ist, als das, was sie in der Heimat erwartet.

    Die Politiker schauen weg. Geben sich in Sonntagsreden leutselig. Loben das Engagement der Wenigen, dass sie zu behindern versuchen, wo es nur geht, über den grünen Klee. Worte können sich nicht wehren!

    Wir haben ein Grundgesetz.

    Darin steht:
    Artikel 1.1
    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.



    Es steht darin nicht:

    Die Würde des deutschen Menschen ist unantastbar.
    Die Würde des zahlenden Menschen ist unantastbar.
    Die Würde des aufgenommenen Menschen ist unantastbar.
    Die Würde des gesunden Menschen ist unantastbar.

    Politiker lassen nicht zu, dass der Staat seiner Aufgabe nachkommt. Flüchtlinge klagen nicht, helfende Mitmenschen haben keine Energie und Mittel frei, dies zu tun. Ein Staatsanwalt, der dies tut, lässt sich nicht finden.
    So bleiben die Gerichte stumm und die Untätigkeit der Politik wird nicht in die Schranken gewiesen.
    Wir sollten stolz sein, das trotzdem die Bürgergesellschaft funktioniert.
    Aber: im Grundgesetz ist der Auftrag eindeutig anders verankert.

    Artikel 1.1
    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.




19 Dezember 2006

Henrico Frank

  • Mein rheinlandpfälzischer Ministerpräsident wollte kurz vor Weihnachten Gutes tun und bat den Arbeitslosen Henrico Frank, sich zu waschen und rasieren, dann werde ihm geholfen werden.
    Das ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich waschen, rasieren, striegeln... und doch keine Chance am Arbeitsmarkt erhalten.
    Aber die PR Masche verselbständigt sich, denn Herr Frank hat jetzt eine Managerin, gibt allerorten Interviews und äußert sich beleidigt zu Herrn Beck. Termine in der Staatskanzlei lehnt er ab (Arbeitsüberlastung oder einfach keine Lust, Torschußpanik oder Schwellenangst?).
    Der Ministerpräsident bringt derweil seine Presseabteilung ins Schwitzen, weil sie in Erklärungsnot ist. Der gut gemeinte Ratschlag des leutseligen Landesvaters scheint noch nach hinten loszugehen, wie auch der Spiegel befürchtet.
  • RASIERTER ARBEITSLOSER Henrico, das Beck- Gespenst
  • Was steckt dahinter? Hat Herr Beck Angst, er könne nicht mehr wahrgenommen werden? Gar hinter Angela Merkel zurückstehen? In weihnachtliche Depressionen verfallen?
  • Wie dem auch immer sei. Es ist eine allzu durchsichtige PR Masche, die nur einem dienen sollte, dem Herrn Beck und seiner Beliebtheitsquote.

16 Dezember 2006

Naher Osten im Advent

  • Die Entwicklung in Palästina zeigt jetzt der Welt ungeschmickt, wes Art die demokratischen Vorstellungen dort sind. Wenn nicht gegen der Erzfeind, die Juden, gekämpft wird, dann nehmen sich die politischen Fraktionen dort selbst auseinander. Offensichtlich wird dabei, dass keine der beiden Fraktionen ihre Gefolgsleute kontrollieren kann. während die politischen Führer verhandeln wollen und Kompromisse suchen, sind deren Anhänger eher an Krawallen und deren Befeuerung interessiert.
    Bei aller politischen Korrektheit kann für das 21 Jahrhundert dem ArtikelArab Trees bear strange Fruit bei Weapons of Modern Democracy beigepflichtet werden: die Mehrzahl der aktiven Terroristen ist in muslimischen Ländern beheimatet.
  • Wenn der Westen jetzt das Weihnachtsfest aufgibt oder als Ausgleich auch die Feste der Andersgläubigen miteinbezieht, dann ist das opportunistisch.
  • Der Weihnachtsbaum braucht nicht zu weichen, weil ein Muslim sich ausgegrenzt fühlt. Wie soll eine westliche Frau in der arabischen Welt reagieren, wenn dort Frauen und Männer separiert werden, sie sich also ausgegrenzt fühlen muss?
  • Die Weihnachtsfeiern müssen nicht abgesagt werden, weil ein muslimischer oder andersgläubiger Mitarbeiter im Betrieb arbeitet. Die Teilnahme an dieser Feier kann angeboten und angenommen werden oder auch nicht.
  • Wenn der Westen von Karrikaturen über Theater bis hinein in den Kindergarten nur Rücksichten nimmt, dann verhält er sich gegenüber einer intoleranten muslimischen Minderheit unterwürfig, statt das Gespräch mit der toleranten und integrationsbereiten Mehrheit zu suchen.


In diesem Sinne einen nachdenklichen dritten Advent.

14 Dezember 2006

Menü der Hoffnung III Menu for Hope III

Zum dritten Mal wird weltweit das Menü der Hoffnung ausgerufen. International beteiligen sich viele Kochfreunde, Köche, Hotels, Restaurants daran und haben viele, viele Preise ausgelobt. Jeder kann sich an der Verlosung beteiligen, indem er ein $10 Los für den Preis seiner Wahl zieht. Also ist niemand über den Gewinn enttäuscht, wenn er denn der/die Glückliche ist.

13 Dezember 2006

Leserzeitung: Readers Edition

  • Die von Laien geschriebene Zeitung als Projekt der Netzzeitung hat die Blogroll erreicht. Mal sehen, wie sie sich entwickelt.

12 Dezember 2006

Mehrwertsteuer

"

Noch 19 Tage doch die Mehrwertsteuer..... wie immer sehr lesenswert von Bodo Wünsch im Antibürokratieteam
http://www.antibuerokratieteam.de/?p=1240
"
  • Die Mehrwertsteuer wird um 3 Prozentpunkte, aber real um fast 20% erhöht, wie der Münchener Liberale zu Recht bemerkt. Der Begehrlichkeit des Staates werden damit erneut keine Grenzen gesetzt. Auch wenn die Steuersätze damit europäisch weiter angeglichen werden, wird die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft weiter herabgesetzt und die Freiheit des Konsumenten zu wählen, geschmälert.

Bloggen

"America's Oldest Blogger
Ray White, 93, a genial homespun philosopher with a passion for tomatoes.He's only a year behind the world's oldest blogger, Allan Loof, of Norrkoping, Sweden, whom we discovered last week.She could be Millie Garfield,81, a lively octogenarian blogger in Portland, Massachusetts."
So zu lesen in Ohmynews international von heute.
  • Wer sagt, dass bloggen nur für junge Leute interessant ist?
    Die ältesten Blogger der Welt sind in den 90ern oder 80ern und tauschen sich in der internationalen Familie wie auf einem Familientreffen aus. Das bringt Vorteile für sie, denn es hält jung und ist gut gegen die Einsamkeit. Und Erfahrungen für die Jugend, die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen.
  • Virtuelle Familien können entstehen und einen Austausch pflegen. Geistige Verwandschaften können so über Entfernungen hinweg gepflegt werden. Wieder ein Vorteil des Internet.

06 Dezember 2006

ARGE

  • Dr. Dr. Wassmann kommt aus den USA nach Deutschland zurück, aber nicht für lange.
  • Obwohl die promovierte Historikerin und Ärztin selbst aktiv ist, bietet ihr die Arbeitsagentur Viersen eine Aushilfsstelle in einer Kindertagesstätte an, in Viersen.
  • Nach Frontal 21 von gestern verliert sie über diesen Prozess die beiden Titel und auch der Amtsleiter sieht keine Einspruchmöglichkeiten gegen die Behandlung. Als sie dann Fahrtkosten geltend machen möchte, wird dies mit dem Hinweis auf Unmäßigkeit verweigert. Sie hatte sich halt nicht in Viersen beworben, sondern europaweit.
  • Wenn die Weichen in der Bundesagentur so gestellt werden, kann an alle im Ausland tätigen Akademiker nur appelliert werden: bleibt draußen, nährt euch redlich, aber lasst euch von unserer Bürokratie nicht ver****!

23 November 2006

ALG I

  • Bundespräsident Köhler hat sich zur aktuellen Diskussion um das ALG I geäußert. Er reagierte damit auf die Unfähigkeit der Bundeskanzlerin den nordrheinwestfälischen Ministerpräsidenten in die Schranken zu weisen.
  • Das Gespann Rüttgers und Blüm macht derweil mit seiner Märchenstunde munter weiter. Haben die Menschen vergessen, dass Blüm ihnen als Sozialminister schon die ganze Zeit Märchen erzählt hat?
  • Der Populismus in der politischen Diskussion treibt immer widersinnigere Blüten. Wenn ich länger eingezahlt habe, soll ich mehr herausbekommen. Gilt das bei jeder Versicherung?
  • Was ist dann mit der Krankenversicherung? Chronisch Kranke sollen dann, so ist doch wohl die Logik astronomische Beiträge zahlen.
  • In Deutschland wird immer dann eine Neid- oder Verteilungsdebatte angezettelt, wenn strukturelle Reformen angesagt wären. Damit wird dann alles zugeschüttet und beim alten gelassen.

22 November 2006

Nach Emsdetten

"Wir haben die falschen Lehrer"

Wieder überfällt ein Jugendlicher eine Schule und tötet sich selbst, nachdem er Lehrer und Mitschüler verletzt hat. Für den Hannoveraner Pädagogen Wolfgang Bergmann ist Emsdetten keine Überraschung. Die größten Probleme sieht er an den Schulen selbst.
http://www.zeit.de/online/2006/47/Interview-Bergmann


  • Den im Artikel geäußerten Hinweisen und Denkanstößen kann nur beigepflichtet werden. Gerade die sensiblen Schüler und auch Schülerinnen sind immer wieder Opfer von Ausgrenzung, Mobbing und körperlicher Gewalt.
    Wenn ein beamteter Lehrer die Schüler zu vielfachen Bewerbungen auffordert, ist dies zwar sachlich die richtige Empfehlung, hört sich in den Ohren der Betroffenen wie blanker Hohn an.
    Das Bildungssystem umzubauen und Handwerker hineinzulassen, gibt es an einigen Bildungsstandorten schon, so in der Montessori Schule Landau, die hierfür mit dem Berufswahlsiegel ausgezeichnet wurde. (nebenan einfach anklicken!)

17 November 2006

Milton Friedman

"The only way that has ever been discovered to have a lot of people cooperate together voluntarily is through the free market. And that's why it's so essential to preserving individual freedom."
Milton Friedman

He forced back force by the power of argument. His epitaph might be: the pen is mightier than the sword. Nathalie Solent bei "Samizdata" gestern.
"Die New York Times hat bereits einen langen, lesenswerten Nachruf. Die NZZ hat ein wenig ökonomisches Hintergrundwissen dazu. Alex Tabarrok faßt es wunderbar zusammen: Great economist by day and crusading public intellectual by night, Milton Friedman was my hero. Dort erfährt man auch, daß Friedman wohl einiges mit dem Ende der Wehrpflicht in den USA zu tun hatte." fassen Statler und Waldorf ihren überaus lesenswerten Nachruf zusammen.

http://www.ft.com/cms/s/cb74eef8-7599-11db-aea1-0000779e2340.html

liefert einen sehr ausfürhlichen Nachruf, der sicherlich auch in der deutschen Ausgabe erscheinen wird.
  • Die Bescheidenheit des Nobelpreisträgers ist legendär. Er will sich erst in 30 Jahren von Ökonomen in aller Welt messen lassen.

  • Dann wird sich erweisen, ob meine Theorien taugen, sagte er anlässlich der Verleihung des Nobelpreises.

09 November 2006

In Memoriam Martha Saalfeld

  • Martha Saalfelds Werk, das sie zur Kassandra des nie endenden jüdischen Leidens machte, wie ihr Herausgeber Berthold Roland betont, hat in leisen poetischen Tönen den Bewohnern der Judengasse ein Denkmal gesetzt.


  • Von ihrem Ehemann Werner von Scheidt wissen wir, dass einige, wenn nicht gar alle Protagonisten des ersten Romans in der "Judengasse" in Landau lebten. Im zweiten Teil wird 50 Jahre später das Geschehene noch einmal aufgearbeitet.
  • Martha Saalfeld lebte scheu und zurückgezogen.Sie arbeitete als Apothekerin, erhielt Veröffentlichungsverbot im Nationalsozialismus und starb 1976 in Bad Bergzabern.
  • Die Anfeindungen nach Erscheinen der Romane verbitterten sie so sehr, dass sie nie wieder in Landau leben wollte und auch die Ehrenbürgerwürde ausschlug.
  • Posthum wurde ein Platz in der Stadt nach ihr benannt.

27 Oktober 2006

Demokratische Rechtsordnung

" "Multikulturalismus kann nicht heissen, dass wir die Tabus aller Gruppen zu unseren eigenen machen. Am Ende kann dann niemand mehr seinen Mund auftun“, schreibt Sir Ralph Dahrendorf, Mitglied House of Lords in einem Leitartikel in der heutigen Finanz und Wirtschaft."
"Statt eines Kampfes der Kulturen sieht er einen Kampf um die „Herrschaft eines demokratisch begründeten Rechts.“ "
gefunden bei: Arlesheim reloaded. http://arlesheimreloaded.twoday.net/stories/2849280/
  • Die Demokratie mit ihren Errungenschaften in das Zentrum der gesellschaftlichen Auseinandersetzung zu stellen, ist ein neuer Aspekt in einer Diskussion, die immer mehr um sich selbst kreist.
  • Nur immerhalb der demokratischen gesicherten und erstrittenen Rahmenbedingungen können die kulturellen, individuellen, religiösen, ethnischen Rechte der einzelnen Personen und Gruppen realisiert werden.

26 Oktober 2006

Polygamie Polygamy


Sätze, mit denen man Blogeinträge nur unter großer Vorsicht beginnen sollte

October 26th, 2006 by Statler

For a long time I have found the practice of polygamy intriguing,


Is There a Case for Legalizing Polygamy? GARY BECKER
http://www.becker-posner-blog.com/archives/2006/10/is_there_a_case.html.

  • Statler und Waldorf haben mich wieder auf eine Idee gestoßen. Schnell hin über die blog roll.
  • Die Anmerkungen im blog von Gary Becker erinnerten mich an die Arte Sendung von vergangenem Montag, in der die in Indien, Pakistan und China weit verbreitete Tötung von Mädchen thematisiert worden ist. Dies hat in weiten Landstrichen zu verheerenden Ergebnissen geführt und zu enormen Ungleichgewichten zwischen den Geschlechtern.
  • In einigen Dörfern lungern junge Männer im nicht mehr heiratsfähigen Alter von Ende 20 Anfang 30 herum, greifen zu Alkohol und müssen sich mit aufreizenden Musikclips begnügen. Ab 25 Jahren gilt der Mann als altes Eisen, was die Heirat betrifft.
  • Das schafft Probleme auch dort. Und erst Recht in einer traditionell Männer dominierten Gesellschaft. Schien die Familie des Mannes bisher wählen zu können, so sind jetzt die Familien der Frauen am Zug. Was wie ein Vorteil erscheint, ist aber keiner, denn auch sie werden wieder daran gemessen werden, wie viele Jungen sie gebären.
  • Vielleicht bleibt für diese Generation, will man Kriminalität und übergriffigem Verhalten vorbeugen nur die Polyandrie, also die Heirat einer Frau und mehrerer Männer. Harem andersherum und nach den Wünschen der Frau.
  • Langfristiges Umdenken tut Not und einen cleveren Weg geht China, dass mit der 1 Kind Politik auch auf die Nase gefallen ist. Alle Eltern, die ein Mädchen haben, bekommen ein Grundstück mit kleinem Haus 80qm und Infrastruktur -> geschenkt. :-)
  • Eine sicherlich nicht anzustrebende Lösung ist die der Kriegführung zur Dezimierung des männlichen Überschusses oder zur Intifada als Ausweg. :-(

23 Oktober 2006

Projekt Rot Project Red

    http://joinred.blogspot.com/
  • Projekt Rot ist ein kommerzielles Angebot in den USA zur Unterstützung der Aids, Tuberkulose und Malaria Kranken in Afrika. Über einen Anteil an den Verkaufserlösen spendet der Käufer für die Medikamente in Afrika. Die Bewegung zeigt einmal mehr, dass die Bürgergesellschaft sehr viel ausgeprägter ist als in Europa.
    Wer sich weiter informieren will, ist hier richtig:
    http://www.theglobalfund.org/en/about/replenishment/durban/#reports

18 Oktober 2006

Dafur - Souveränität 1

'We burnt their homes and killed all the men, women and children'
By Martin Fletcher

For three years, this Arab shepherd says, he was forced to raze the villages of black Africans in Darfur
....
Dily, who is in his early twenties, rarely smiled and fidgeted nervously with his hands as he spoke through an interpreter. He said he was tending his family’s camel herd in northern Darfur when rebel groups began attacking government targets in 2003: severe droughts had set black African farmers against nomadic Arabs and the rebels accused the Government of siding with the Arabs.

Dily said he was pressed to join the Janjawid by tribal elders, who were under pressure from government officials. “We were told we were Arab nomads and we had to protect our lands and our cattle,” he said.

Dily and about 20 other youths from his area rode off on their camels to a training camp near the town of Kebkabiya where they joined hundreds of other Janjawid recruits. He says uniformed Sudanese soldiers spent about 20 days teaching them how to use guns — a Kalashnikov in his case — and attack villages.

Those with camels were separated from those with horses. They were organised into battalions of more than 500 men each. They were paid two million Sudanese pounds — roughly £500 — for the use of their camels and promised a monthly salary of 500,000 Sudanese pounds.

Then they were unleashed. Apart from occasional visits home, Dily and his battalion — led by a former bandit — spent the next three years on the move, destroying one village after another. “The Government said attack all villages. The local commanders decided which,” he said.

The battalion would send scouts to check whether there were armed fighters in the targeted village. “If there were no fighters we just attacked straight away. If there were we had to be more cautious.” Sometimes they used satellite telephones to request airstrikes by the Sudanese military helicopters before attacking. “We would see smoke and fire and then we would go in.”

The attacks usually started early and lasted most of the day. The commanders said the villages had to be destroyed, and they did not spare women or children. “Mostly they said “Kill the blacks. Kill the blacks,” Dily said. “The majority of (the victims) were civilians, most of them women.”

Dily said he never raped a woman but other Janjawid did. “They took girls and women away, just out of sight, and started to rape them. Sometimes you heard gunshots if they refused.” They took away the cattle. Some were drunk.

Dily said he felt no elation during or after the attacks. He and his colleagues did not even know what they were fighting for, but faced execution if they disobeyed orders. “I hated the war and I hated the killings and decided to leave and to leave Sudan altogether,” he said.
  • http://www.timesonline.co.uk/article/0,,3-2409336,00.html
    Der erschütternde und entlarvende Bericht eines Schafhirten aus Dafur. Es ist zu hoffen, dass dieser Augenzeugenbericht die Welt aufrüttelt und endlich die UNO einschreiten lässt.
  • Der Schafhirte erklärt, dass er vom eigenen Stamm gedrungen wurde, sich im Lager der sudanesischen Armee ausbilden zu lassen, dann an der Zerstörung von mindestens 30 Dörfern beteiligt war und ungezählte Menschen, meist Frauen und Kinder ermordet hat. Als er diesen Wahnsinn nicht mehr ertragen hat, ist er mit Hilfe von Menschenhändlern nach England geflohen.
  • Es sind innersudanesische Stämme, die gegen die "Schwarzen" von der Regierung aufgehetzt werden, um eine ethnische Bereinigung durchzuführen.
  • Reiterhorden mit Unterstützung der sudanesischen Armee.
  • Völkermord auf Regierungskosten und - geheiß.


  • Peacekeepers are 'a laughing stock'
    From Jonathan Clayton


    THE convoy of African Union (AU) peacekeepers lumbered out of its base on the edge of El-Fasher towards midday. As it passed through central Darfur’s ravaged villages, children playing by the road made thumbs down gestures.

    “We are a laughing stock here,” groaned a senior officer to accompanying newsmen. “We are completely blind to what is really going on.”

    The AU force — 5,000 soldiers and 2,000 civilian police and administrators drawn from more than a dozen of the AU’s 53 member states — was sent to Darfur to monitor last May’s “peace agreement” — a British-backed deal which split the rebel movement and allowed the Sudanese regime to renew efforts to settle the three-year conflict militarily.

    The undermanned and underequipped force trying to police an area larger than France rarely has enough petrol for its vehicles or aviation fuel for its helicopters to respond quickly. Instead, hours of form-filling take place before it can leave base to investigate reports of a violation of the peace deal it was sent to monitor, gaining it a reputation only for bureaucracy and incompetence.

    “They are seen as Keystone cops, nothing more than a token force designed to show Africa is taking the crisis seriously when everyone knows it is not. It is disgraceful to think people’s lives depend on such a force,” an aid worker recently told The Times.

    Senior officers say they have orders to report violations, not to intervene. “If there is fighting going on, we could get harmed . . . That is against the mandate,” Major Namara Gabriel, a Ugandan, declared.


    • So in der London Times von heute zu lesen.
      http://www.timesonline.co.uk/article/0,,3-2409145,00.html
    • Wenn die Truppen der afrikanischen Union mit sich selbst und ihrem Fromularkrieg so beschäftigt sind, dass sie nicht kontrollieren können, was sollen sie dann da?
    • "Wenn es Gefechte gibt, könnten wir verletzt werden. Das ist gegen unser Mandat.", erklärt der ungandische Major Namara Gabriel.
    • Das Mandat ist also ein symbolisches und ein absolut zynisches: zusehen und Listen über Verletzte und Tote ausfüllen. Sich selber bedeckt halten und die Reiterhorden gewähren lassen.

    11 Oktober 2006

    Anna Politowskaja

    • Der Mord an der russischen Journalistin Anna Politowskaja lässt Präsident Wladimir Putin in Deutschland keine Ruhe.
    • Noch gestern Abend hatte er im gemeinsamen Interview mit Angela Merkel gesagt, dass die Bedeutung der Journalistin im Ausland stark überschätzt werde. In Rußland selbst sei sie wenig bekannt und was sie in der letzten Zeit geschrieben habe, sei nicht sonderlich erwähnenswert gewesen.
    • Da blieb selbst Angela Merkel die Spucke weg und der Unterkiefer entgleiste.
    • Auch die insistierenden Bemerkungen der beiden Journalisten wischte der russische Präsident weg und ließ sich fortan in dem, was er zu Gas und Schalke an Platitüden los werden, wollte nicht mehr unterbrechen.
    • Präsident Putin ist es daheim sehr deutlich anders gewohnt als Presse frei.

    30 September 2006

    GEZ

    • Rundfunkgebühren
      Warum Geldautomaten künftig zahlen müssen
      Für Geldautomaten sind vom nächsten Jahr an Rundfunkgebühren zu entrichten. Weil man über das Internet auch Radio hören oder Fernsehen gucken kann. Egal, ob man das will - so als Geldautomat.
      • so zu lesen in FAZ online.

    29 September 2006

    Globalisierung und Arbeitsmarkt

  • Der Paukenschlag traf die Arbeitnehmer von Benq unvermittelt. Sie erfuhren aus dem Radio von der Insolvenz.
    Die Siemensmanager erhöhen ihre Bezüge um 30%.
    Gleichzeitig entlassen sie mehrere hundert Arbeitnehmer.
    Also ist Siemens Schuld oder die Taiwanesen, allesamt Heuschrecken!!
  • So einfach ist es nicht: Für die Arbeitsplatzverluste in Deutschland ist die Regierung verantwortlich. Sie hat den Arbeitsmarkt so reguliert, dass Siemens nichts anderes übrig bleibt als eine nicht mehr rentable Sparte zu veräußern, um die sonst fälligen Sozialpläne zu umgehen. Siemens ist eine Aktiengesellschaft und kein Pfadfinderklub. Die Vorstände haben für die Unternehmung genau das Richtige getan und daher könne sie sich auch eine Gehaltszulage genehmigen.
  • Benq und damit die zweite Heuschrecke im Bunde hat auch ökonomisch rational gehandelt. Man soll gutem Geld kein schlechtes hinterherwerfen. Also raus aus dem Engagement!
  • Nun zur Regierung. Statt endlich die notwendigen und längst überfälligen Reformen des Arbeitsmarktes anzupacken, werden immer neue und zusätzliche Regulierungen draufgesattelt. Was wird damit erreicht? Die Arbeitnehmer wandern in die Schattenwirtschaft ab und die Unternehmen fangen an Schlupflöcher zu suchen, wo sie nur können. Das sind die Antworten auf schlechte Politik. Deshalb Große Koalition endlich große Taten, statt mehr Verordnungen und mehr Verwaltung. In einer Zeit des schnellen wirtschaftlichen Wandels müssen die Unternehmen und die Arbeitnehmer auch schnell reagieren können.
  • 28 September 2006

    Dafur - Souveränität


    • This is an urgent matter of life and death, and the international community cannot – and will not – remain neutral. The nations of the world must speak clearly, with urgency, and with one voice. It is not our intention to impinge on Sudan’s sovereignty. But we will stand firm in our conviction that sovereignty is rooted not merely in control, but in responsibility – in every government’s responsibility to its citizens and to the international community. The nations of the world have made it clear what we expect to hear from the leaders of Sudan; they know what they need to do. And so do we.

      Our responsibility is to the weakest and the most powerless members of mankind. It is our responsibility to protect those who cannot protect themselves. If the idea of an international community means anything, it is this. And we must do what is necessary to honor our pledge.

      Condoleeza Rice hat den Zusammenhang zwischen Souveränität und Verantwortung auf den Punkt gebracht. Souveränität ist nicht einfach da und gegeben, sie bedeutet Pflichten und Schutz der Staatsbürger. Willkür und Terror muss sie ebenso entschieden entgegentreten wie totalitären Ansprüchen egal welcher Art.

    25 September 2006

    Islam und Christentum

    • Verweigerung und Heuchelei
      Die Aussagen des Papstes über den Islam sind weder historisch noch
      theologisch falsch. Mit ihrer heftigen Reaktion untergräbt die islamische Welt die eigene Glaubwürdigkeit
      VON BASSAM TIBI, FTD, 25.9.06
      Nachdem gestern im Presseclub nur der Vertreter des Cicero überzeugen konnte, fand ich heute morgen beim Besuch der Achse des Guten einen sehr lesenswerten Artikel des geschätzten basam Tibi.
      Das Problem der Muslime, wobei ich die beiden Vertreterinnen im Pressclub ausnehmen möchte, ist ihre Engstirnigkeit und die daraus resultierende Schroffheit.
      Wie immer bei einfachen Antworten auf diffizile Fragen, sind Vorurteile meistens das Resultat und die kleine Spitze im Auge des anderen wird gesehen und kommentiert, während der Balken im eigenen Auge geflistendlich übersehen wird.
      Wenn Zwangsverheiratung muslimischer Mädchen thematisiert wird, ist ein Verweis auf Gewalt in der Ehe in Deutschland sicher nicht von der Hand zu weisen. Ich kenne allerdings kein islamisches Land, das diesen Frauen in Frauenhäusern Schutz gewährt.
      Wenn der Papst die Hand zu Dialog reicht, sollte die islamische Welt mit der Haarspalterei und dem inszenierten Kreuzzugsgetue aufhören und beginnen im 21. Jahrhundert anzukommen.
      Dann würde auch die islamische Welt von innen heraus Probleme wie die im Sudan lösen, Morde wie die an der Nonne in Mogadischu verabscheuen und Aufrufe, die zur Tötung des Papstes ermutigen als das benennen, was sie sind: Unwürdige Äußerungen von Leuten, die sich weigern erwachsen zu werden.
      Wie wenig sich seit meiner Eintragung im Mai geändert hat.
      Dafur - Deutschland

    23 September 2006

    • Hizbullah-Führer Nasrallah kritisiert Bundeskanzlerin Merkel

      Nasrallah: Deutsche Marine kann Bewegung nicht schwächen
      22. September 2006
      Mit scharfer Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich der Chef der schiitischen Hizbullah-Miliz, Scheich Hassan Nasrallah, am Freitag in der Öffentlichkeit zurückgemeldet. Bei einer Großkundgebung seiner Bewegung in Beirut wandte er sich vor hunderttausenden Anhängern gegen die Aussage von Bundeskanzlerin Merkel, das deutsche Marinekontingent im Libanon-Einsatz diene der Sicherheit Israels.
      zu lesen auf FAZ net.
    • Mit seinen Haßtiraden hat der fanatische Milizenführer wieder einmal verdeutlicht, wie er zu staatlichen Institutionen und gewählten Staatsvertretern steht. Der Staat ist er und seine Horden können auf seinen Befehl jederzeit wieder gegen Israel, die UN Truppen oder auch gegen die deutsche Marine antreten.
    • Die Kritik an Frau Merkel zeigt zudem sein Verhältnis zu Frauen. Er greift sie sich heraus, um auch die Männerdominanz des Islam zu unterstreichen.

    20 September 2006

    Eine andere Art des Klassenausflugs

    • Maoists Force Children to Attend Rally
      Rights group condemns use of students as political pawns
      Umesh Shrestha (salokya)

      Eine andere Art des Klassenausflugs erlebten Schüler in Nepal. Da den Maoisten die Demonstranten ausgegangen waren, verhalfen die Parteioberen den Kindern zu einem Ausflug ins Freie.
    • Eine solche Art des Mißbrauchs von Kindern zu politischen Veranstaltungen ist ein doppelter Verstoß gegen die Menschenrechte.
      • Zum einen hatten die Kinder keine Wahl.
      • Zum anderen sind ihre Eltern, die nicht demonstrieren wollten, über diese Geiselnahme nicht informiert worden.
    • Dank des Internets weiß es jetzt aber alle Welt und kann sich den Film ansehen.

    18 September 2006

    Ohmynews International

    • Ein Artikel im Wirtschaftsteil der NZZ von heute berichtet von der ersten internetbasierten Tageszeitung Südkoreas, die kürzlich eine japanische Ausgabe erhalten hat. Laienjournalisten aus aller Welt können Artikel einsenden und werden bei Veröffentlichung bezahlt.
      Die Blogbar ist um diesen Eintrag erweitert worden.

    Glaubensfreiheit und ihre Grenze

    • Ein Hinweis auf Atatürk und seine Begründung der Säkularisierung in der Türkei findet sich beim Antibürokratieteam.
    • Dies bekommt heute eine traurige Aktualität, da in Mogadishu eine italienische Nonne erschossen worden ist. Weil sie katholisch war.
    • Der Grund für diesen ausufernden Haß in der islamischen Welt ist von Vidiadhar S.Naipaul in vielen seiner Bücher immer wieder thematisiert worden. Von den Religionsführern in den islamischen Ländern, vom Irak, Iran angefangen übr Afghanistan, Pakistan bis zu den Staaten Mittelasiens werden die jungen Menschen in den Koranschulen systematisch auf einige wenige, sehr christenfeindliche Stellen des Korans gedrillt und ansonsten der Unbildung überlassen. Mit einem solchen Schmalspurwissen lassen sich Massen leicht aktivieren und instrumentalisieren.
    • Der Aufruf zu einem Tag des friedlichen Zorns passt in dieses Schema und ist an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten. Wenn der Zorn sich dann anders entlädt, kann man sich auf diesen Aufruf zurückziehen und sich hinter ihm verschanzen.
    • Einige Religionsführer, die jetzt zurückrudern, geben unumwunden zu, dass sie die Rede des Papstes nicht gelesen haben, sondern nur aus der Presse das Zitat in seiner verkürzten Form kannten. Ist ja auch einfacher, als sich kritisch mit den Äußerungen des Papstes auseinanderzusetzen. Würde sich ein Dialog in kritischer aber offener Form zwischen den Religionen entwickeln, gäbe der Islam viel von seiner Engstirnigkeit und seinem Schmalspurreligionsverständnis auf, die Gläubigen würden emanzipierter und könnten vielleicht endlich die wahren Probleme ihrer Länder angehen, statt sich weiter gängeln zu lassen.

    14 September 2006

    Globalisierung II

    Globalisierung? Ja bitte!
    war gestern beim Antibürokratieteam zu lesen.
    • Es wäre schön, wenn nach der Schröder Blair Allianz, eine Allianz der Konservativen sich über Europa spannen würde und endlich den Menschen hier die Chancen der Globalisierung aufzeigte. Lieber wäre eine Allianz von Liberalen und Konservativen, ist ja klar. Aber, wenn auch die Konservativen endlich begreifen, um so besser für uns in Europa.
    • Und nicht wie im letzten Spiegel Titel
      Weltkrieg um den Wohlstand
      siehe Globalisierung weiter unten, in Kriegsgeheul zu verfallen. China und Indien Ante Portas schreiend, den Verlust der sozialen Sicherungen beklagend, eine Insel der Glückseligkeit zur Zeiten des Kalten Krieges beweinend, schließlich den Schuldigen suchen und finden: den Konsumenten.
    • Jawohl, richtig gelesen. Jeder, ich, du und auch der Nachbar sind selber Schuld an dieser Misere.
    • Wir müssen nur lernen, dass Schicksal Europas wieder in die Hand zu nehmen. Die einen tun es als Stifter, andere als Freiwillige, der Staat gibt schon viel mehr in die Hände der Bürger als er eingestehen will. Das wird die Gesellschaft verändern, nachhaltig! Denn, wer die Musik bezahlt, bestimmt die Richtung. Wir sollten dies als Chance begreifen! Und dann sollten wir den Steuerdschungel lichten, den Verordnungswahn abbauen, uns die Augen reiben und offensiv in die Zukunft schauen.

    13 September 2006

    • Die Blogroll ist erweitert worden. Jetzt sind auch zwei Globalisierungsblogs vertreten. Um die zu stärken, die freien Handel wollen.

    12 September 2006

    Nachruf auf Joachim Fest

    • Wie Statler kann ich diesem Nachruf nur zustimmen, zumal er mit letzter Kraft auch in der Diskussion um GG eindeutig Stellung bezogen hat.

    Günter Grass II

  • Über Grass und sein jüngstes Bekenntnis ist hinreichend und zumeist verständnisvoll feuilletoniert worden. Die Autobiographie „Beim Häuten der Zwiebel“ aber erzählt nicht nur die Geschichte eines Jungnazis. Vielmehr räumt der Altlinke Grass beim Zwiebelhäuten höchst unfreiwillig mit dem Lüge von der „Aufarbeitung der Vergangenheit“ auf.

      Über die Achse des Guten findet man einen schönen Essay zu GG und seiner Vergangenheit, bzw. der Art und Weise, wie er mit ihr umzugehen gedenkt.
      Die Gedanken sind frei .....

  • Globalisierung

  • Weltkrieg um den Wohlstand
    so der Untertitel des derzeitigen Spiegel.
    • Die Globalisierung wird so als ein Feldzug der dumping Staaten gegen die saturierten und behäbig gewordenen Staaten des alten Kontinents gesehen. Die Wahrheit ist, dass die neue Welle der Innovationen und Imitationen einen weiteren Zufluss an Annehmlichkeiten und Vergnügungen bringen wird und das alles zu niedrigen Preisen.
    • Der Vorteil dieser Entwicklung ist ein höherer Wohlstand für alle auf der Welt. Während wir von den Imitationen und Innovationen direkt profitieren, als Konsumenten, schauen wir als Produzenten vielleicht in die Röhre, was weitere Arbeitslosigkeit bedeutet und auch in eine Situation münden kann, wo wir uns an den Schaufensterscheiben die Nasen platt drücken, wie damals als kleine Kinder und die schönen Sachen für uns unerreichbar bleiben. Window shopping! Diesen Zustand haben wir den starren Arbeitsmarktregulierungen zu verdanken und einer Politik, die über weite Strecken immer noch meint, sie könne auf den Tisch hauen und dann sei das Problem erledigt.
    • Wir müssen lernen, offensiv mit der Herausforderung unzugehen. Damals haben Time und Newsweek nicht den erneuten "Angriff der Killerdeutschen" getitelt, sondern vom deutschen Wirtschaftswunder gesprochen, neidisch zwar, aber bewundernd auch.

    11 September 2006

    11.9. remembered

    • chatter, chatter, chatter
      It is five years since the tragedy of 9/11. The pundits have analysed and discussed the issue over and over again. There is a paralysis of analysis.

      Oskar Eustis, a director of Public Theater in New York said: "There is actually a lot of silence, many people have not yet found a way to translate 9/11 into a broader sense".

      When the High Priest Aaron's sons died the Bible records: 'Va-yi-dom Aaron' - Aaron was silent.

      I must unfortunately admit that I am addicted to the news and talk shows. The hours spent could be used more productively. What compels me to view incessantly these broadcasts? Like everyone else I want definitive answers. We have been trained, in Western education, to look and search for cause and effect in explaining the difficult in real life. This has often been articulated in spoken words. The New Testament [Gospel of John], The Holy Koran, and Jewish prayer all praise the WORD e.g. 'in the beginning was the word'. Word and 'logos' are often synonymous, suggesting that all intelligence is through the spoken word, even in psychoanalysis. We have often heard - too often, it would seem - the argument that it is impossible to imagine that a serious hysterical disease, a grave obsessional idea, a tormenting phobia can be dispelled by 'words' alone. [Th. Reik] We chide politicians for not speaking like Churchill. We often revert to childhood tales of opening mountains with a magic word, or that angels or devils, sorcerers and statesman can change everything with the word.

      Gustav Mahler once said: "The most important thing in music is not the score."

      Silence may be understood as an expression of quiet sympathy. Recall King Lear who disavows Cordelia, who loves and is silent, but Coriolanus returning to his wife tenderly calls her, "My gracious silence". Carlyle [On Heroes...] says that speech is of time; silence is of eternity.

      Today I will remain mute in memory of those murdered five years ago. Let their memory be a blessing to their loved ones.

      Birds chatter a lot. They are better at it than we. Let our silence testify to our sympathy and our resolve that it never happen again.

      .

      This piece was written by Rabbi Eliyahu Shalem of Jerusalem.


      Es ist Zeit in Ruhe dieser Menschen zu gedenken.

      Michael Holmes von den Freunden der Offenen Gesellschaft hat mich auf ihn aufmerksam gemacht.

    06 September 2006

    Die Geschichte vom kleinen roten Huhn

    • Eine Fabel schön umgeschrieben und weil ich sie so lesenswert fand, habe ich sie kopiert, um sie euch leichter zugänglich zu machen. Das Copyright bleibt beim Shopblogger.
      http://www.shopblogger.de/blog/archives/4072-Die-Geschichte-vom-kleinen-roten-Huhn.html
      Dienstag, 5. September 2006
      Die Geschichte vom kleinen roten Huhn
      Es war einmal ein kleines rotes Huhn. Es scharrte auf dem Boden neben der Scheune und fand ein paar Weizenkörner. Es rief seine Freunde herbei und sagte: "Wenn wir diese Körner säen, werden wir Brot zu essen haben. Wer hilft mir beim Säen?"
      "Ich nicht.", sagte die Kuh.
      "Ich nicht.", sagte die Ente.
      "Ich nicht.", sagte das Schwein.
      "Ich nicht.", sagte die Gans.
      "Dann mache ich es!", sagte das kleine rote Huhn und begann zu säen.

      Der Weizen wuchs und reifte, bis er gelb wurde. "Wer hilft mir bei der Ernte?", fragte das kleine rote Huhn.
      "Ich nicht.", sagte die Ente.
      "Das entspricht nicht meiner Ausbildung.", sagte das Schwein.
      "Ich würde meine Alterszulage verlieren.", sagte die Kuh.
      "Ich würde mein Arbeitslosengeld nicht mehr bekommen.", sagte die Gans.
      "Dann mache ich es!", sagte das kleine rote Huhn und begann zu ernten.

      Dann musste das Brot gebacken werden. "Wer hilft mir beim Brotbacken?", fragte das kleine rote Huhn.
      "Dann müsste ich Überstunden machen.", sagte die Kuh.
      "Ich würde meine Sozialhilfe nicht mehr bekommen.", sagte die Ente.
      "Für mich hat man immer alles getan, ich kann das nicht.", sagte das Schwein.
      "Wenn nur ich alleine dir helfen würde, wäre das sozial ungerecht.", sagte die Gans.
      "Dann mache ich es!", sagte das kleine rote Huhn.

      Es backte fünf Brotlaibe und zeigte sie seinen Freunden. Alle wollten davon und verlangten ihren Anteil. Aber das kleine rote Huhn sagte ihnen: "Nein, ich kann sie alleine aufessen."
      "Nutznießer!", schrie die Kuh.
      "Dreckiger Kapitalist!", brüllte die Ente.
      "Ich will, dass man meine Rechte respektiert!", fügte die Gans hinzu.
      Und das Schwein stimmte allen grunzend zu.

      Sie malten die Worte "Ungerechtigkeit" und "Nutznießer" auf Spruchbänder und demonstrierten gegen das kleine rote Huhn und beschimpften es.

      Da kam ein Vertreter der Behörden und sagte dem kleinen roten Huhn: "Du darfst nicht so habsüchtig sein."
      "Aber ich habe mir das Brot verdient!", sagte das kleine rote Huhn.
      "Das stimmt genau.", sagte der Beamte, "Es ist die Öffnung und die Möglichkeit, dass das System den freien Unternehmen bietet. Jeder auf dem Bauernhof kann so mehr arbeiten und so viel verdienen, wie er kann oder will. Aber nach den schon lange geltenden Regeln des Staates und der Bürokratie müssen die Produktivsten ihre Produkte mit den faulen Bewohnern des Bauernhofes teilen. Du darfst dich darüber nicht beschweren. Es wird durch die Bewohner des Bauernhofes und den Beamten nach demokratisch aufgestellten und abgestimmten Gesetzen geschehen und ich kann die versichern, dass ich diese Gesetze sehr genau kenne."

      So wurden Ordnung und Glück auf dem Bauernhof wieder hergestellt. Das kleine rote Huhn begnügte sich damit, dem Beamten höflich zu sagen: "Ich bedanke mich bei Ihnen dafür, dass sie die Gesetze so gut kennen und sie so gut angewendet haben."

      Aber seine Freunde fragten sich, warum es von diesem Tag an kein Brot mehr auf dem Bauernhof backte, sondern an einem weit entfernten Ort, der von Beamten nicht kontrolliert wurde.

    01 September 2006

    Hisbollah

    • http://arlesheimreloaded.twoday.net
    • Die andere Seite der Hisbollah zeigt der schweizer Publizist Manfred Messmer auf, der sich mit den Quellen der Hisbollah Gelder auseinandersetzt. Die Globalisierung, die einige hierzulande noch verteufeln, ist im Nahen Osten schon angekommen. Engagement in Mittelamerika, Asien, Afrika und natürlich auch in Europa. Von Produktpiraterie über Drogen- vielleicht auch Menschenschmuggel bis zu Geldfälschung und Autodiebstahl. Die hochkarätigen Straftaten stehen dort hoch im Kurs. also nichts anderes als die ehrenwerte Gesellschaft auf Sizilien oder in Tschechenien. Nur das unsere Bildmedien immer wieder auf den alten Trick hereinfallen und junge, hübsche Libanerinnen zeigen, die Nahrungsmittel und Spielzeug verteilen. Warum machen die das?
      Sie zeigen ja auch keinen Werbefilm der Bundeswehr!

    31 August 2006

    • http://kochkunst.morigo.de
    • Eine neue Internetadresse, die jeden Monat ein Kochbuch präsentiert, dass den Robert Menasse Test, den Test der Institute in Leipzig und Frankfurt und den eines Spitzenkochs bestanden hat.
    • Wer weitere Tipps haben möchte, kann in Helenes Welt fündig werden.

    30 August 2006

    Iran - Nuklearmacht?

    • http://lizaswelt.blogspot.com/ finden sich unter Das Leben des Brian II drei Cartoons, die die Situation im Nahen Osten ausleuchten. Daneben ist auch der Post lesenswert, nimmt er doch dezidiert zum iranischen Nuklearprogramm Stellung.
    • Nur: der Atomwaffensperrvertrag ist schon früher ausgehebelt worden, als die USA Pakistan ( und dieser Staat ist Nichtunterzeichner) die Waffe gewährte. Immer nach dem alten Motto: Die Feinde meiner Feinde sind meine Freunde. Die Naivität der amerikanischen Außen- und Verteidigungspolitik ist kaum zu überbieten.
    • In einer multipolaren Welt mit asymmetrischen Fronten kann eigentlich nur noch eine Lösung von allen angestrebt werden: Abrüstung dieser Technologie und in den Giftschrank mit der Kenntnis. Aber wie war das mit Goethes Zauberlehrling? Nur der Meister kann ihn stoppen, indem er den Besen aufhält. George Bush und Rumsfeld sehen sich sicher gerne in dieser Rolle. Nur dann braucht es eine schlüssige Konzepiton. Auch für nachher.

    29 August 2006

    Pubertät

  • Zwei Artikel in Spon
    • "Al-Qaidas deutsche Lautsprecher" Von Yassin Musharbash sowie
    • "Die Generation Pop-Dschihad" Von Yassin Musharbash
    • ein Einwurf bei Statler: Unfaire Opferzahlen 28.8.06 und
    • ein Einwurf bei Waldorf: Wertschätzungsfragen 28.8.06 haben mich nicht ruhen lassen.
    • Nicht nur in der westlichen Welt auch im Nahen Osten scheinen die pubertierenden Jugendlichen ihre Idole in einer allmächtigen Scheinwelt zu suchen und diesen Idolen mehr oder weniger ernster oder unbekümmert oberflächlich nach zu eifern. Wo sind die Gründe?
      • Alle verbindet die Ausweglosigkeit ihrer Situation, real oder gefühlt. Wenn sich die Jugend an Tankstellen trifft, um gemeinsam Bier falls nicht höherprozentiges zu konsumieren, dann ist das eine trostlose Veranstaltung. Einfach abhängen, rumhängen statt Party.
        Wenn die Jugendlichen in Berlins Straßen ungeniert und lauthals gegen Juden wettern, ihnen den Tod wünschen und ihre Zimmer mit Poster großer Dschihadisten und der deutschen Fahne schmücken, dann ist das mehr als provokativ, aber vielleicht auch nur kindisch naiv. Denn die Flagge soll doch wohl Eltern und andere beruhigen oder zumindest bitten: Werft uns nicht raus! Zieht uns nicht die Ohren lang. Wir tun nur so. Wo ist die Grenze?
        Wenn die mutmasslichen Kofferbomber in der Essener Moschee rumtönten und Haß säen wollten, dafür aber des Ortes verwiesen wurden. Wenn sie dann doch das machen, wofür sie die Absolution der deutschen Gemeinde gerne gehabt hätten, aber nicht wirklich brauchten. Dann ist es Verblendung und noch ein Schritt weiter.
        Wenn einige in Deutschland lebende Aktivisten meinen die Haßtiraden übersetzen zu müssen, dann ist das viel mehr als eine sprachliche Übung. Es ist Verbreitung von Volksverhetzung und könnte damit in die Nähe eines Straftatbestandes rücken, verstößt aber zumindest gegen die Regeln des bloggers.
      • Angst macht, dass sie sich treffen könnten, die frustrierten, gelangweilten Pubertierenden. Unsicher ist , ob alle unterscheiden können zwischen Spielfilmen, Spielen und der Realität; einigen scheint diese Fähigkeit abhanden zu kommen.
      • Hoffnung besteht, dass unsere Gesellschaft in der Lage sein könnte, es zu einer Mode zu machen, wie bei den anderen szenischen Erscheinungen z.B. Punk auch, aber ein Risiko bleibt, zumal auch die neue Rechte aufrüsten, sich bilden und schulen will.
      • Ein Weg den wir wagen müssen, ist den Frieden zu suchen und Bedingungen zu setzen, die das weitere Aufrüsten im Nahen Osten und die Unterstützung der Aktivisten durch Iran und Syrien austrocknen. Das kann die UNO nicht, dass kann der Westen nicht, das muss die arabische Welt selbst begreifen und anpacken. Sonst bleibt es Utopie.

  • 28 August 2006

    • Britain is enriched by its Poles of growth
    • The newcomers’ gain is not the British workers’ loss.

      What seems to be happening is consistent with studies carried out in America, where most work on the impact of immigration has been done. Extra labour enables companies, and even whole sectors, to expand, with output patterns changing in response to available skills.

      If Britain were still militantly unionised, the newcomers would have been hard to absorb, but in a relatively liberal open-market economy, they are an asset.

      So long as productivity does not suffer — and, apart from in the ballooning public sector, there is no sign of that — more workers mean more economic activity, higher tax revenues and, as the Bank of England’s Monetary Policy Committee acknowledged this month, a higher potential rate of growth.

      What would have happened if we, like France, had tried to keep these migrant workers out after Accession Day? Many would have arrived anyway, and they would have done so entirely legally, because anyone with an EU passport can travel anywhere in the EU for stays of up to three months. Kick them out, and they can come straight back. The difference is that they would have worked illegally, as thousands are now doing on the Continent.

      Take a look at that chart again. Before AD, there were already 89,000 working-age nationals from the A8 in the UK, but their recorded employment rate was only 57 per cent. After AD, the figure soars, in line with their access to the formal labour market.

      It is in the black economy, where anything goes, that immigration is most likely to undercut wages and to squeeze the unskilled out of jobs.

      We would do better to welcome the “Polish plumber” who so frightens the French. These newcomers are without question here to work; 97 per cent are in full-time, tax-paying jobs. They are not ghosts in the machine, but living souls who not only work, but consume, expanding the domestic market.

      Because 82 per cent are under 34 and largely single, their demands on health services and school places are minimal, though that may change. Crammed into bedsits, they are having the time of their lives.

      And so, thanks to their cheerful presence, are we Brits.


      • Endlich erklärt jemand die Auswirkungen der zugewanderten Arbeitskräfte im offenen Markt, den wir ja leider in Deutschland nicht haben.
      • Die Diskussion um Mindestlöhne und Absicherung von Arbeitsplätzen erscheint in neuem Licht.

    • Snake in the GrassThe pompous, hypocritical hucksterism of Günter Grass.
      By Christopher Hitchens
      Posted Tuesday, Aug. 22, 2006, at 12:00 PM ET
      Grass' many defenders have not asked themselves the question that needs to be posed, which is: Has he at last decided to appeal to the new German readership that is, so to say, a bit fed up with hearing about how dreadful the Nazis were? If this admittedly rather cynical suggestion has any merit, then at least his recent boring writings and operatic confessions would, in combination, make perfect sense. But they would also make absolute nonsense of his previous career as a literary policeman and a patroller of the line of taboo. "Let those who want to judge, pass judgment," Grass said last week in a typically sententious utterance. Very well, then, mein lieber Herr. The first judgment is that you kept quiet about your past until you could win the Nobel Prize for literature. The second judgment is that you are not as important to German or to literary history as you think you are. The third judgment is that you will be remembered neither as a war criminal nor as an anti-Nazi hero, but more as a bit of a bloody fool.
      • An sprechenden Beispielen verdeutlicht der Autor die Vorgehensweise und Argumtentationslinie des deutschen Dichters. Einige Beispiele sind persönliche Erlebnisse und der Artikel kulminiert in der kopierten Schlußfolgerung. Diese sollte aber nicht isoliert gesehen werden, sondern anregen, den Artikel ganz zu lesen.
      • Örtlich betäubt

        Das weitverzweigte Versteckspiel der Erinnerung im Werk von Günter Grass von Dorothea Dieckmann

        Nachdem Günter Grass jüngst eingestanden hat, in der Waffen-SS Kriegsdienst geleistet zu haben, schaut man auch mit anderen Augen auf sein Werk. Ausgespartes liest sich nun anders, übersehene Motivstränge und verborgene Zusammenhänge werden sichtbar.

      • Montag, 28. August 2006

      • Ergänzend zum obigen Artikel und als Alternative für all diejenigen, die des Englischen nicht so geläufig sind.

    13 August 2006

    Dichtung und Wahrheit

    • Es musste raus! sagt der Dichter, der wie kein anderer die Rolle des Moralapostels beanspruchte. Zum Geburtstag von Ernst Jünger über diesen herzog, ob seiner braunen Vergangenheit, die keine war.
    • Und outet sich jetzt als NS ler. WaffenSSler. Und was noch?
    • Sollen wir ihn auf unsere Couch legen und danke sagen. Wir mögen Dich trotzdem, lüg weiter so gut. Verunglimpfe weiter nach Strich und Faden! Wir wollen betrogen sein. Von uns will er die Absolution und die gleichzeitige Erlaubnis weiter zu tun wie ihm beliebt. Denn das lernte er bei der Waffen SS: die hat immer Recht, egal was sie tut.
    • Ich will nicht wissen, was er tat. Mir reicht der Schnellstart auf der Gegengerade in der Gruppe ´47 mit ihrem moralischen Anspruch. Dichtung und Wahrheit. Nicht alles, was Dichter machen, ist Recht und nicht alles was sie äußern, sollte Gehör finden.

    11 Juli 2006

    Studiengebühren

    • Gute Gründe für Studiengebühren und die Privatisierung der Universitäten liefert Statler in seinem Blog.
      Privatisiert die Universitäten!
      Gepostet von Statler in Statler und Waldorf am 9. Juli 2006.
      http://www.statler-and-waldorf.de


      Eine Privatisierung wäre sicherlich erwägenswert, wenn sie mit einer Liberalisierung der Universitäten und dem Aufbrechen verkrusteter Verwaltungsstrukturen einherginge. Denn während die Ausstattung der Universitäten mit Lehrenden gleich geblieben ist, stieg die Verwaltungskapazität exponential an. Gegen eine Bezahlung von Bildung ist sicherlich schon deshalb nichts einzuwenden, weil jeder andere Bildungsgang auch kostenpflichtig ist. Egal ob ein Meisterlehrgang, ein später erworbener höherer Bildungsabschluß oder eine zusätzliche Qualifikation. Im Elfenbeinturm der Insel der kostenlosen Studierens sollte auch einmal über den Tellerrand gesehen werden.
    • Das einige dies partout nicht wollen und auch bei der Darstellung ihrer Argumente eher auf noelithische Mittel zurückgreifen, konnte gestern morgen an der Siegener Universität erlebt werden. Chaoten mit Knüppeln droschen auf die Tische im Sitzungssaal der Universität ein, um den Senat daran zu hindern, Studiengebühren von 500 € einzuführen. Die wenigen sehr gewaltbereiten Akteure waren den meisten nicht als Studenten bekannt und es wird vermutet, dass es sich um reisende Aktivisten handelt.
    • Studenten anderswo kostet dies ein Lächeln. Sie zahlen monatlich das doppelte bis dreifache.
    • Ministerpräsident und SPD Vorsitzender Beck wird nicht müde, gegen Studiengebühren zu wettern. Er möchte allerdings auch sein Land Rheinland-Pfalz vor dem Zustrom von Studenten aus anderen Bundesländern schützen. Übersehen, vergessen, ignoriert hat er, dass seine Universitäten schon die Lehrerausbildung für das Nachbarland Saarland übernehmen, da dort die Studiengänge eingestellt worden sind. Es ist populistisch und kurzsichtig, auf dieses Pferd zu setzen.
    • Warum also lassen wir nicht den Markt entscheiden? Angebote können angenommen oder abgelehnt werden. Die Politik sollte sich nicht anmassen, immer vordenken zu können. Wir brauchen keinen Nachtwächterstaat, sondern einen Staat, der wenige Rahmenrichtlinien vorgibt und den Rest die Menschen selbst regeln lässt.

    22 Juni 2006

    http://www.cartoonbank.com/newyorker/slideshows/060612on_soldiers.html#
    … und sehen kann man auf der Homepage des New Yorkers:

    Im aktuellen Heft (Im Bahnhofs-Zeitschriftenhandel für 10,50 € zu erwerben) sind die vollständigen Texte.
    Danke David Harnash von den Freunden der Offenen Gesellschaft für diesen Hinweis.

    • Das Random House New York wird bald eine CD mit Fotos und Texten amerikanischer Soldaten im Irak publizieren. Sehr bewegende Eindrücke und zutiefst persönliche Sichtweisen auf den Krieg, den sie dort kämpfen müssen.
    • Wenn man diese Aussagen auf sich wirken lässt, wird man sehr klein und nachdenklich. Die Gedanken an das nächste Grillen, der Jubel für die Mannschaften bei der WM bleiben im Halse stecken. Für den Moment jedenfalls. Wenn man hört, dass ein frischgetrautes Paar die Flitterwochen im Irak verbringt und jede Zärtlichkeit untersagt ist und ihnen nichts bleibt als ein gemeinsames Frühstück auf einem alten Wasserfass in der Wüste.

    20 Juni 2006

    Schwarz-Rot Gelb bis heute Abend jedenfalls!

    Yesterday, as a full-throated roar from hundreds of thousands of German football fans around the Brandenburg Gate, it signified something completely different. It was evidence that Germany was finally shrugging off the legacy of National Socialism and becoming a normal nation once more.

    Not since the Third Reich has there been such a public outpouring of national pride, though this bears no comparison to the stage management of the Nazis.

    After 60 years of inhibition and embarrassment, the national colours of black, red and gold are fluttering from every windowsill and car, shrouding brothels, town halls and high-speed trains.

    In the television departments of supermarkets, men with tears in their eyes belt out the national anthem and the shop attendants join in. Young women are buying black-red-gold underwear so that every time a goal is scored they can raise their skirts and flash the flag. ...Some commentators have described this wave of patriotism as a cathartic moment. Others compare it with the impact on Britain of the death of Diana, Princess of Wales. Then, the British learnt to cry in public. Now, the Germans are learning to love themselves.

    Perhaps the most startling development of the past fortnight is that Germans return smiles on the street — and not just because of a governmentsponsored Friendship campaign.

    Orders for polyester German flags have overwhelmed German manufacturers and the Chinese factories where most are made. Normally German businessmen would be complaining about the poor quality of the Chinese competition but it has all been taken with good humour. Even Angela Merkel, the frequently dour Chancellor, has been caught up in the festival mood, loudly cheering the home side against Poland.

    Will the euphoria survive after the final on July 9? One striking aspect of Germany’s football-inspired patriotism has been the number of immigrants openly supporting the national team. Turks talk about the German players as “our boys”. During the Angola/ Portugal game, German fans chanted: “Stand up if you’re German!” Ten thousand Angolans promptly did so.
    http://www.timesonline.co.uk/article/0,,13509-2232896,00.html


    • Briten sehen es überhöht und zutiefst patriotisch. Ich glaube ncht, dass Deutschland in einen Diana Wahn gefallen ist, aber wir könnten mit unserem Flaggenzirkus alle anstecken.

    http://bodowuensch.blogspot.com Ich bin Schwarz-Rot-Gold!


    • Die Selbstinszenierung und Eigendarstellung kann heute wieder neue Blüten treiben. Der eigenen Phantasie sind da kaum Grenzen gesetzt.
    • Bei den Teenies entscheidet aber eher das Styling, welche Nation trendig ist - Schwarz Rot Gelb ist da eher langweilig. Folgen wir der Jugend, dann sucht Deutschland demnächst die Superflagge.
    • Folgen wir der Party Jugend, dann will Deutschland nur eines: Feiern sich selbst und mit anderen. Da werden schon mal Straßen nachts blockiert und der "grün weiße Partybus" zum Mitfeiern eingeladen.
    • Was ist daran deutsch? Was normal? Was andauernd?


    • Für mich erscheint es eine von der FIFA organisierte Party, von der vor allen Dingen einer profitiert: die FIFA.

    EU Wahnsinn? EU Weitblick!

    Absurde Hilfe

    Von Michael Fröhlingsdorf

    Spiegel online http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,422232,00.html

    • Die Gelder der EU fließen in Kanäle, deren Windungen dem Bürger immer weniger durchschaubar erscheinen. Jetzt profitiert Hamburgs Speckgürtel. Das hat Methode: Hamburg und Lüneburg können Projekte schultern bei denen Gorleben sich verhebt. Eine bessere Infrastruktur möchte man dort auch nicht- wegen des Endlagers schon nicht. Anders Lüneburg. Hier freut man sich über jeden neuen Bürger, der die Wohnstadt entdeckt. Da kann dann bald eine Stadtautobahn mit Tunnel gebaut werden, man hat das Geld ja. Profitieren können dann auch die anderen davon, die armen Schlucker, die direkt vom Brüsseler Segen nichts mitbekommen, weil sie sich sonst daran verschlucken.
    • Wie bei anderen Projekten auch müssen wir den Tatsachen ins Auge sehen: es geht nicht um die Förderung strukturschwacher ländlicher Regionen, allenfalls später, wenn wie in Norditalien die Bürger ihre schon aufgegebenen Dörfer wiederbeleben, auf einer anderen Ebene, als Wellnessoasen mit Feng Shui und Kräuterhexen. Für Touristen eben.
    • Für die Infrastruktur gilt, was die Bahn vormacht. Die Magistralen stärken und den Rest abkoppeln. Von A nach B kommt jeder schnell und gut, wenn A Hamburg und B München, Berlin, Frankfurt oder Karlsruhe heißt. Wenn nicht, also Landau, dann kann man für den Rest des Weges gleich die Postkutsche, äh den Landauer, nehmen.
    • Was Brüssel macht hat Sinn, für Europa, für Hamburg und auch für Lüneburg. Wir müssen es nur durchschauen.

    08 Juni 2006

    Hartz IV

    SOZIALLEISTUNGEN

    Beck fordert mehr Anstand von Hartz-IV-Empfängern

    Der SPD-Chef Kurt Beck hat einen Mentalitätswechsel bei Empfängern von Sozialleistungen angemahnt. "Man muss nicht alles rausholen, was geht", kritisierte er. Besonders die Hartz-IV-Regelungen hätten Möglichkeiten geschaffen, die die Politik zuvor nicht richtig abgesehen habe.
    (...)
    Es gebe Dinge, die mache man nicht. "Wer gut verdient und keine Steuern zahlt, muss nicht auch noch Bafög für die Kinder beantragen. Wir dürfen die Verantwortung für die Gemeinschaft nicht so vor die Hunde gehen lassen." Man müsse nicht alles rausholen, was geht.

    Weiter dazu Spiegel online, focus online, die sich auf ein Interview in Die Welt berufen.

    • Der gute Mann aus Steinfeld hat nicht ganz unrecht. Nur sollte er nicht immer auf die das Sozialsystem finanzierende Klientel schlagen. Was ist mit denen, die nur abschöpfen was ihnen zusteht oder was ihnen in den Schoß fällt, weil die Politiker Fehler gemacht haben?
      Man muß nicht alles rausholen, was geht..
    • Sollen die Sozialleistungen nur Angebote sein, die denen zufallen, die wirklich bedürftig sind? Was ist wirklich bedürftig? Wenn Kinder mit 18 Jahren in die Einliegerwohnung der Eltern ziehen, definiert Beck dies als Ausnutzung der Hartz IV Möglichkeiten über den Anstand hinaus.
      Wenn Kinder eine eigene Wohnung beziehen, deren Eltern keine Einliegerwohnung besitzen, ist dies kein Mißbrauch.
      Wer ist also schuld: Die Eltern, die dumm genug waren Bausparverträge abzuschließen.
      Klug sind Eltern, die alles konsummieren und dann die Leistungen des Staates zu Recht abschöpfen.
    • "Wer gut verdient und keine Steuern zahlt, muss nicht auch noch Bafög für die Kinder beantragen. Wir dürfen die Verantwortung für die Gemeinschaft nicht so vor die Hunde gehen lassen."
      Da ist der Feind!! Halali! Gilt in Deutschland nicht nur für Bruno, den Bär. Gleich mit dabei: die gut Verdienenden.
      Wo fangen die an? Jenseits vom Ministerpräsidentengehalt?
      Die keine Steuern zahlen. Komisch, ich kenne welche mit Grenzsteuersätzen bei 50%. Machen die etwas falsch.
      Und dann auch noch Bafög für die Kinder beantragen.
      Jetzt ist das Feindbild solide installiert, die politische Lufthoheit an den Fußballstammtischen gesichert. Mehr wollte Herr Beck nicht.
      Bei den gutverdienenden Steuerzahlern schleicht sich ein ungutes Gefühl ein. Aber an dieser Wählerschicht ist Herr Beck nicht interessiert. Das Klientel der SPD ist da, wo diese Feindbilder ein Echo finden. Weiß Herr Beck das?
      Merkt Herr Beck nicht, was er da anrichtet. Oder demetiert er morgen, er habe es nicht wissen können, dass er schon in der Pfalz so mißverstanden werden kann?
      Immer mal einen Ballon starten, gucken was Freund und Feind so meint und dann pffft, die Luft raus lassen.
      Damit ist Politik wirklich keine Alternative mehr.

      Weniger Staat - mehr Freiheit für die Bürger - Abschaffung der Bürokratie -

    02 Juni 2006

    Einsätze der Bundeswehr

    • Der Bundestag hat gestern den Einsatz der Bundeswehr im Kongo beschlossen. Gegen die Stimmen der FDP und einiger Politiker der Großen Koalition sowie der Linkspartei. vom Kongo soll ein Zeichen für ganz Afrika ausgehen, so die Begründung.
    • Welches Zeichen?
      • Von Afghanistan sollte auch ein Zeichen ausgehen für die Region, die Moslems die friedliebende Bevölkerung.
      • Vom Irak sollte ein Zeichen ausgehen für die Region, die Moslems und die friedliebende Bevölkerung.
      • Und jetzt der Kongo. Was können die wenigen Soldaten, auch die anderen Euopäer mitgerechnet denn dort ausrichten? Wenn alles ruhig bleibt, zeigen sie Flagge für die UNO und wenn nicht? Stehen sie im Regen wie auf dem Balkan, in Afghanistan, im Irak ohne eine durchführbare und auch für sie sichere Planung für den Ernstfall. Bleiben länger und kehren unter Verlusten heim.

    Die Politik hat symbolisch die Solidarität mit Afrika gezeigt. Wie auch an den anderen Orten. Die Karikatur in der heutigen Rheinpfalz kann auf die westliche Welt übertragen werden: Nicht nur Amerika ist die Kraft, die stets das Gute will und doch das Böse schafft. Die UNO, damit die westliche Welt läuft Gefahr zu einer solchen Kraft zu werden.
    Symbolische Politik mit einer Handvoll Soldaten läuft nicht in Afrika und auch nicht in Afghanistan oder im Irak. Es ist ein Irrglaube, dass der Rest der Welt auf die Segnungen der Demokratie wartet. Der Rest der Welt wartet auf die Segnungen des Wohlstandes, der Entwicklung, der Bildung ..... ...... und dann des Friedens, der Demokratie, der Gleichberechtigung.
    Und einige Staaten können es vormachen.
    Brasilien z.B., nicht der Bandenkrieg in SaoPaulo, sondern die Aethanolindustrie und die Flex-Motoren in den Autos. Kleinflugzeuge, die mit 100% Alkohol fliegen.
    Und auch die Revolution in der Landwirtschaft: Strohunterlagen zur Unkrauteindämmung statt chemische Keule. Ein paar pfiffige experimentierfreudige Agrarexperten und es läuft. Da ist eine zukunftsweisende Entwicklung in der westlichen Welt verschlafen worden.
    Das ist es, was George Bush meint, wenn er vollmundig den Umstieg der Amerikaner auf umweltfreundliche Technologien verspricht.
    Unsere Zuckerrübenbauern hätten auf Jahrzehnte die Märkte gesichert, statt dessen schotten wir uns ab und lutschen Lutscher.

    So kann es gehen, wenn wir übersehen, was woanders läuft. Dann zieht die Entwicklung an uns vorbei. Wir reiben uns verwundert die Augen.

    Wir sollten uns daran erinnern, was wir können und wo wir helfen können. Statt symbolischer Politik der Drohgebärden und vermeindlichen Schutzangeboten sollten wir Hilfe zur Selbsthilfe geben, die Märkte öffnen, den Wettbewerb befördern und gemeinsam die Probleme dort lösen, wo es geboten ist.

    31 Mai 2006

    Der Grölibaz*

    Der Grölibaz*
    mit den besten Empfehlungen an Günther Jauch für kurzweiliges Raten oder intelligentes Erklären.
    An alle Leser: Was ist ein Grölibaz?

    a) Größste Libelle à Zeuxis b) Größster Libero aus Zambia
    c) Größste Libation aller Zenturien d) Größster Liberaler aller Zeiten
    Erst raten, dann nachsehen bei:

    http://bodowuensch.blogspot.com

    Vielen Dank für die kurzweilige Unterhaltung dorthin.

    30 Mai 2006

    Bildungspolitik

    Can't Complete High School? Go Right Along to College

    Published: May 30, 2006
    Die New York Times untersucht den Erfolg von College Absolventen ohne High School Abschluß und kommt durchweg zu positiven Ergebnissen. Einmal für den Abschluß interessiert, versagen wenige. Natürlich gab es anfangs Mißbrauch, da sich die Colleges über diese Klientel sanieren wollten. Denn die meisten bekommen staatliche Unterstützung.
    Wäre dies eine Lösung für die Bildungsverweigerer hierzulande. In vielen Fällen handelt es sich um intelligente Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen, dem Bildungssystem den Rücken kehren. Sind sie einmal abgehängt werden sie im System bis ins Berufsbildungsjahr durchgereicht. Oder lassen sich durchreichen.
    Alternativ also: Einstieg in die nächst höhere Ebene als Chance der Bewährung?

    Arbeit in Deutschland

    Lebe, um zu arbeiten! http://bodowuensch.blogspot.com

    • Angela Merkel konstatiert eine "nicht hinnehmbare Lehrstellenlücke" und reagiert damit auf Verlautbarungen der Bundesagentur für Arbeit, die dortselbst schon wieder zurückgenommen werden. Da hilft auch keine Stellungnahme der IHKs, dass 2% mehr Lehrstellen angemeldet sind.
      Darum geht es auch nicht:
      • Das Feindbild Wirtschaft soll erneut und mal wieder an den Pranger gestellt werden.
      • Jugendlichen ist nicht zuzumuten, sich eine Lehrstelle zu teilen, um die Kosten der Ausbildung zu senken.
      • Die Kosten für die Arbeitgeber werden als Peanuts betrachtet. Heuschrecken brauchen keine Entlastung.
      • Eine Verschlankung der Bürokratie steht nicht zu erwarten, statt dessen aller Orten neue Regelungswut. -> die Bürokratie produziert ihre eigene Arbeit.
    Nicht hinnehmbar ist die Knebelung der Wirtschaft und der Arbeitswilligen. Hier ist Entlastung dringend geboten.
    • Ein vielsagender Bericht über Deutsche Arbeitnehmer in Österreich, Maler, Kellner und so weiter. Nicht nur Saisonarbeiter, sondern langfristig Arbeit findende.
      • Können wir es uns leisten, die Ausbildung zu finanzieren, um die qualifizierte Arbeit dann zu exportieren, weil hier selbst die Behörden Dumping Angebote einholen, die ein deutscher Handwerker zu deutschen Konditionen nicht annehmen kann? Das ist es, was falsch läuft.
      • Es gibt sie die Arbeitswilligen in Deutschland und sicher würde der Maler mit breiter Berliner Schnauze lieber dort als in Österreich arbeiten. Aber die Österreicher empfangen ihn freundlich, hilfsbereit und nett und bieten ihm, was Deutschland ihm nicht bieten kann: Arbeit.
    • Arbeite, um zu leben, ist sicherlich nicht das Motto dieser Menschen. Lebe, um zu arbeiten, schon eher. Sie verwirklichen ihren Traum vom Leben, wenn nicht hier dann eben anderswo in der Welt und zeigen, was die deutsche Politik noch immer nicht zur Kenntnis nehmen will: auch Arbeit ist ein scheues und mobiles Gut.
    • Arbeite nicht, aber lebe trotzdem gut.
    Auch das gilt in Deutschland. Eine nicht zu unterschätzende Zahl der Bürger hat die Qualifikation, die Schlupflöcher des Sozialstaates im eigenen Interesse auszusondieren. Wo die Löcher sind, werden sie genutzt, so ist es eben.
    Abhilfe schafft da nur ein ganz dünnes Regelwerk. Um Himmels willen kein Jahrhundertwerk. Das produziert nur Bürokratie und hält selbige in Arbeit. Nein, wie schon öfter wieder Wilhelm Röpke: Alle Regelungen auf ein Minimum herunterfahren und dem Markt den Ausgleich überlassen.

    Lest Wilhelm Röpke vom 11. Mai 2006

    29 Mai 2006

    Definition Neoliberal

    stefanolix
    29.05.2006 | 13:40


    Neoliberale sind keine exakt greifbare politische Gruppe. Ich habe ja eher den Eindruck, dass zu den “Neoliberalen” auffällig viele Leute gezählt werden, die folgende Eigenschaften auf sich vereinen:
    - sie sind bereit und in der Lage, wirtschaftlich zu rechnen,
    - sie sind bereit und in der Lage, rational zu denken,
    - sie gehen unangenehmen Entwicklungen nicht aus dem Weg,
    - sie betrachten zuerst die Leistungsträger[*] und dann die Leistungsempfänger,
    - sie beurteilen Menschen und Gesellschaftsordnungen meist zuerst nach liberalen Werten, Erfolg und Leistung,
    - sie sehen die Welt so wie sie ist und nicht wie sie sein sollte.

    Zu den eher problematischen Eigenschaften der Neoliberalen gehört ihr nicht immer allzu gut entwickeltes Gefühl für Diplomatie. Ihr Gerechtigkeitsbegriff ist nicht überall mehrheitsfähig und in bestimmten sozialen Fragen haben sie einen gewissen Nachholebedarf. Da sie aber auch als sehr lernfähig gelten und für die Verwirklichung ihrer Ziele Koalitionen eingehen müssen, können diese Eigenschaften hingenommen werden.

    ;-)

    [*] Um Missverständnissen vorzubeugen: Leistungsträger erbringen mit ihrer Arbeit die finanzielle Grundlage für die Verteilung von (Sozial)Leistungen.

    Zur näheren Definition sei somit aufgerufen.

    Moisés Naím schrieb in der Sonntagsausgabe der Washington Post:

    Governments and citizens are used to thinking of a border as a real, physical place: a fence, a shoreline, a desert or a mountain pass. But while geography still matters, today's borders are being redefined and redrawn in unexpected ways. They are fluid, constantly remade by technology, new laws and institutions, and the realities of international commerce -- illicit as well as legitimate. They are also increasingly intangible, living in a virtual and electronic space.

    Plump auf Pump

    Nicht nur in Deutschland gilt für den Staat wieder das Prinzip: Kassieren ist besser als reformieren.

    26 Mai 2006

    Gegen Sprachausrutscher

    http://www.derbraunemob.de


    Eine Internetseite schwarzer Deutscher, die gegen Rassismus in der Sprache antreten will und jeden um Unterstützung bittet, wenn er in den Medien auf Sprachungenauigkeiten und verletzenden Äußerungen stößt. Sie verleiht in diesen Fällen die braune Karte.

    Wenn die Zunahme der Agressionen der blindwütigen Kahlgeschorenen gesehen wird, ist ein sehr behutsamer Umgang mit den Worten der deutschen Sprache das erste, was getan werden kann, um diesen Strömungen den Boden zu entziehen.

    Mehrwertsteuerabstimmung

    FAZ Net meldet:

    Wie die Zeitung(Bild-Zeitung) meldet, stimmte laut Bundestags-Protokoll der CDU-Abgeordnete Reinhard Göhner für das Steuerpaket, obwohl er zum Zeitpunkt der Abstimmung nicht an der Sitzung teilgenommen habe und nachweislich auch nicht in Berlin gewesen sei. Göhner, der auch Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) ist, hatte einen Fernsehauftritt in München. Der CDU-Politiker bestätigte demnach, daß er bei der Abstimmung verhindert und entschuldigt gewesen sei.

    „Nur eine saubere Lösung“

    Dagegen soll der CDU-Politiker Jochen-Konrad Fromme laut Protokoll nicht an der Abstimmung teilgenommen haben. Er versicherte der Zeitung aber, daß er unter Zeugen abgestimmt habe.

    Niebel sagte: „Wenn es bei der Mehrwertsteuer-Entscheidung zu diesen Unregelmäßigkeiten gekommen ist, gibt es nur eine saubere Lösung: Die Wiederholung der namentlichen Abstimmung im Bundestag.“


    War es eine Verwechselung? Oder passiert das öfter und keiner schaut hin?

    25 Mai 2006

    Afghanistan

    In Times online zu Afghanistan zu lesen:


    The 1,500 British troops in Helmand have already encountered violent opposition from the resurgent Taleban and there is no doubt that allied operations have reached a critical phase. And as more troops prepare to deploy in the rebellious south, Nato governments must brace themselves for a long haul if they are to underpin the country’s fragile democracy and prevent a relapse into extremism, lawlessness and narcoterrorism. British commanders knew that the deployment in the south would be tough and are well prepared, unlike some of the other Nato troops, who are lightly armed and whose home governments have given only wavering support to the operation.
    (...)
    All 34 Afghan provinces are now affected by what United Nations officials call the “drug cultivation tragedy” — though they tend to exaggerate the extent of the problem. Ideally, a larger Nato force and much more money will be needed if peasants are to be weaned from growing poppies. Troops needed to help to destroy the crops and hunt down the drug gangs; and huge investment in irrigation, transport, agriculture and welfare is vital over the long term if poverty-stricken Afghans are to be persuaded to cultivate other crops.

    Meanwhile, several issues must be addressed urgently. The first is to stop Pakistan becoming a haven for the Taleban. Increasingly, fighters are slipping across the border to resupply their forces, while Islamabad appears unwilling or unable to take action. Secondly, aid and reconstruction in the countryside must be stepped up to prove to citizens that a brighter future is within reach. Finally, Nato should define its mission more precisely. Afghanistan will be tough, but Britain, and others, must tough it out.


    Ein langer und kostenintensiver Einsatz also, für den die NATO immer noch keinen Plan hat.

    Politisch korrekt

    gefunden in Times online

    Pride in the Swastika by Richard Lloyd Parry


    This year a troupe of the dancers will perform in Germany, to support their national team in the World Cup and promote a new Japanese film. There is one problem - the image seen in red in the bottom right of this photograph (by Kyodo) of an Awa Odori dancer.

    Swastika_1

    The Awa Odori dancers flaunt the swastika, the hated emblem of Nazism and a symbol of evil to people all over the world.

    Not that the Awa Odori dancers are neo-fascists, of course. The swastika has been used all over the world for millennia. In Japan, it is often seen on Buddhist temples; in Tokushima, it was taken as the crest of the local Tokushima daimyo, or regional warlord, Yoshishige Hachisuka in the 16th century, which is how it found its way on to the dancers's costumes. But now the Tokushima authorities have taken the decision to remove the swastika for their European tour.

    Vorsorglich haben aber die Behörden schon das Zeichen von den neuen Tanzkleidern verbannt. Politisch korrekte Kleidung für die Europatournee.

    Neues vom Braunbären

    • Zum Abschuß freigegeben zu lesen bei Karsten Dürotin:

    Okay, ich denke ja, als das letzte Mal ein Brauner von Österreich hierher kam, um hier einen riesigen Wirbel zu veranstalten, der mit Mord und Totschlag endete, hätte man ihn vielleicht auch besser rechtzeitig erschossen. Aber der Bär tut mir trotzdem leid. Der will ja auch nur leben…

    Nachtrag: Beim FR-Blog war FreiRaum eine knappe Stunde früher mit ungefähr der gleichen satirischen Anmerkung - er hat aber auch noch mehr dazu zu sagen. Mist, hätte ich das doch gleich gestern gebloggt, als es mir einfiel…

    • Don't shoot! That bear is heading for the border


    Death threat sparks diplomatic rift

    zu lesen in der Times online.

    Der arme Bär stiftet internationale Verwicklungen und stürzt die Jäger in Österreich, Deutschland und Tirol in Panik. Insbesondere, wenn bedacht wird, dass die Jagd- und Weiderechte dort seit Jahrhunderten verbrieft sind und sich nicht den Deut um die aktuellen Staatsgrenzen scheren. Was ist wenn der Bär im tiroler Jagdrevier auf österreichischem Staatsgebiet von einem verirrten deutschen Jäger erlegt wird.
    Wer bekommt dann den Pelz?

    24 Mai 2006

    Scherbengericht

    Eine Abrechnung mit dem politischen Aktionismus und symbolischer Politik lässt sich beim Blick über den Tellerrand finden:

    ALICE MILES:

    The madness of King Tony heute in der Times online.

    So mancher deutsche Politiker böte auch ein gutes Beispiel. Die Vertreter der Position "Steuererhöhung ist gut fürs Volk. Wir geben euer Geld aus, denn wir trauen euch zu, dass ihr spart."
    Und dann die Tatsache, dass zur Abstimmung über die Steuererhöhung gerade mal 148 Parlamentarier am Freitagabend noch im Plenarsaal weilten. Die Abstimmung mit den Füßen zeigt den Verdruß an der Regierung. Nur das Parlament sollte die Regierung kontrollieren. Eine große Koalition bedeutet nicht: Augen zu und durch. Auch nicht Klappe halten und mitgehen. Eine große Koalition bedeutet die Verantwortung tragen für Entscheidungen, die bahnbrechender sein könnten, als die Entscheidungen kleinerer Mehrheiten. Weglaufen und die Regierung machen lassen, ist der falsche Weg und spielt nur denen in die Hände, die der Demokratie nichts mehr zutraun.
    Also hin und die Meinung sagen. Auch wenn es den Platzhirschen nicht gefällt. Oder - andere ans Ruder lassen. Aber sich wählen lassen und dann wegbleiben, gilt nicht.

    18 Mai 2006

    Unerträgliche Forschung

    Posted by Statler on May 18th, 2006

    Zu den linksradikalen Anschlägen in Hamburg auf das Auto des Wirtschaftswissenschaftlers Thomas Straubhaar.

    Da kann nur uneingeschränkt zugestimmt werden. Der von mir als Lesestoff empfohlene Wilhelm Röpke ist als einer der ersten deutschen Professoren seiner Professur beurlaubt worden und mit anderen als aufbauender Gastprofessor in die Türkei und danach in die Schweiz immigriert. Seine Werke wurden im Untergrund verschlungen und in Bombennächten von Theodor Eschenburg auch Ludwig Ehrhard nahe gebracht. Aber der renommierte Wirtschaftsberater der Weimarer Republik und später der jungen Bundesrepublik Deutschland war den Nazis so verhaßt, dass sie ihn baten, die Heimat zu verlassen.

    Wer sich an den etwas antiquiert anmutenden Stil gewöhnen mag, wird viele kluge Gedanken finden, die auch heute noch aktuell sind.

    Die Tageslosung im Samizdata Blog:

    Experience teaches us to be most on our guard to protect liberty when the government's purposes are beneficent.
    - Louis D. Brandeis


    Dem kann sich jeder doch nur anschließen.

    Seit der Wende sind 16 Jahre ins Land gegangen, manche Skinheads und Neo-Nazis, die Schwarze verprügeln oder vietnamesische Imbissbuden anzünden, sind jünger als das neue Deutschland. Das bedeutet auch: 16 Jahre wurde in der Bundesrepublik viel zu wenig getan, um des Problems Herr zu werden. Das Ergebnis: In manchen Gegenden Ostdeutschlands verfügen Nazis über das, was der marxistische Philosoph Antonio Gramsci einmal kulturelle Hegemonie genannt hat. Das ist ein permanenter Skandal, und er hat mehr mit der politisch-korrekten Feigheit und der Blindheit der Bundesrepublik als mit der DDR zu tun.

    Es ist deshalb höchste Zeit, Tacheles zu reden. Uwe Karsten Heye hat es kurz versucht und dann, wohl ebenfalls aus Gründen der politischen Korrektheit, wieder gekniffen. Immerhin: Was er gesagt hat, wird nicht falsch, nur weil er es wieder dementiert. Ich jedenfalls kenne niemanden, der guten Gewissens einen dunkelhäutigen Freund ermuntern würde, nachts bestimmte Stadtteile von Magdeburg, Halle oder Rostock zu besichtigen. Auch in Berlin gibt es längst No-go-Areas für Ausländer. Wir haben uns alle daran gewöhnt. Nun hat es mal jemand laut verkündet. Und alle sind erschrocken - auch der, der es aussprach.


    So heute der Kommentar in Spiegel online von Claus Christian Malzahn.

    Es ist wohl auch Zeit zu handeln, und diejenigen in die Schranken zu weisen, die meinen, Frustrationen über entgangene Lebensträume an andersfarbigen Menschen austragen zu müssen. Wenn diese dann auch noch wie in Abschiebung am 10.05.06 geschildert sozial nicht nur integriert sondern auch engagiert sind, dann auch durch Behörden sanktioniert. Da könnte ein Zeichen gesetzt werden: Für ein neues Miteinander, gegen Rassismus. Und denen in ihrer dumpfen Nebenwelt könnte gezeigt werden, was viele andere aus den östlichen Bundesländern tun: sucht euch Arbeit in Skandinavien, Island, Österreich oder sonstwo. Packt euer Leben an und macht was draus. Vom Tellerwäscher zum Millionär gilt nicht nur für die USA. Nur. die meisten, die davon träumen, Millionäre zu werden, wollen dies sofort sein; fürs Tellerwaschen halten sie sich zu fein.