Dies ist die liberale Seite in Helenes Welt. Für die hier zitierten Auszüge und Verweise wird keine Haftung übernommen. Diskussionsbeiträge sind willkommen.

20 April 2007

Pressefreiheit

Wenn wie hier entdeckt und sonst allerorten, z.B. auch hier veröffentlicht Fotos von Gewalt oder angedrohter Gewalt gezeigt werden, dann frage ich mich, ob die Presse sich freiwillig und wiederholt in den Dienst der Fanatiker stellt.
Zum Glück ist das Foto mit dem Blick direkt in die Mündung nicht mehr auf den ersten Seiten. Aber sollten einige Fotos einfach nicht gezeigt werden? Erreicht er Attentäter posthum das, was er im Leben ablehnte oder wo er dachte, dass er es nicht erhielt?
Im ersten Fall ist es doch wohl eine Geiselnahme eines Kindes noch nicht einmal im Teenageralter. Wo sind die Eltern, die es verbieten, wo sind die Behörden, die gegen diesen Unsinn einschreiten?
Wieso unterstützt die EU eine Regierung, die dies auf offener Straße zuläßt?

Auch hier soll an die Entführung des britischen Journalisten Alan Johnston, der von den Fanatikern als Botschaft mißbraucht wird. erinnert werden
Alan Johnston banner

18 April 2007

Irak

Wieder ein trauriger Beweis, warum es so unendlich viel einfacher ist zu töten und zu zerstören als aufzubauen und in Frieden zu leben.
Die fanatisierten Träumer von den unendlichen Reizen des Paradieses können im Nachhinein nicht mehr befragt werden. Ihre Opfer konnten sich nie wehren. Sie waren mutige Menschen, die eine Gemeinschaft und Gesellschaft auf den Trümmern des Terrors errichten wollten. Ihnen gebührt ehrendes Andenken, jenen nur Kopfschütteln.

Amoklauf

Wer entwaffnet Amerika? fragt die TAZ. Das scheint aber nur der eine Teil der Problematik zu sein.
Wer nimmt die Warner ernst? wie die Englischdozentin, die über verstörende Essays die Universitätsleitung und Polizei informierte und psychologische Hilfe organisieren wollte. "Ihr habt mich gezwungen, das zu tun" ist nur die Reinwaschung vor den Morden. Die aus Tätersicht wohlfeile und einfache Art, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Gewesen sind es immer die anderen. Wie jene Professoren, die als weltweit führend auf ihrem Gebiet galten. Nicht nur Haß auf Partys, sozialen Status, sondern auch auf Könnerschaft und Berufsethos.
Es gab Signale, nicht nur leise. Was muss die Gesellschaft tun, um diese Signale nicht nur zu erkennen, sondern auch die Fähigkeit zu entwickeln auf diese zu reagieren?
Passieren kann diese Tat überall. Die Exzesse an den Universitäten sind auch in Deutschland nicht nur aus den Kreisen der Burschenschaften bekannt. Der Neid gegenüber reichen Studenten, der Sozialneid ist auch hier weit verbreitet. Wenn dazu noch Frustration und das Gefühl der Ausgegrenztheit kommt, alles vermischt wird mit diffusen Phantasien, dann ist ein Cocktail angerichtet, der nur darauf wartet, überzulaufen.
Wir müssen denen Gehör schenken, die aufmerksam sind.

12 April 2007

Wahlen

Wenn bald Wahlen wären, dann... blieben zumindest die kleineren Parteien stabil.
Was beunruhigt, ist das die großen Parteien sich bald von diesem Namen verabschieden können; denn 36% CDU und 26% SPD kann wirklich bald nicht mehr Volkspartei heißen.
Werden die Umfragen angesehen, dann sind einige Koalitionen möglich, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich. Aber wer kann das schon für die nächste Wahl voraussagen.
Wird die Große Koalition im Bereich zwischen 69% (Forschungsgruppe Wahlen) und 59% (Emnid)gesehen, dann ist das ernüchternd bis mager.
Die Ampelkoalition könnte zwischen 54% (Emnid) und 48% (Forsa) liegen, eine Möglichkeit also.
Die Fußgängerampel , rot, rot, grün, liegt gleichauf oder knapp dahinter; 52% (Emnid) 47% (Forsa). Kurt Beck hat die Wahl.
Wo liegen die Alternativen?
Schwarz Gelb: 47% (Forsa), 43% (Emnid); bedenkt man, dass die Deutschen Große Koalitionen nicht mögen, eine Anstrengung wär´s schon wert.
Rot Gelb: 43,4% (Allensbach), 37% (Forsa); scheint wohl weniger wahrscheinlich, auch wenn es Beck und Brüderle so lange anders erfolgreich praktizierten.
Schwarz Grün: 47% (Forsa und Infratest) 41,6% (Allensbach); möglicherweise anzudenken, aber Merkel und die Grünen...?
Rot Grün: 42% (Infratest) 37% (Forsa)eher unwahrscheinlich.
Bei den engen Verhältnissen sind natürlich auch die Koalitionen der beiden größeren Parteien mit der Linken errechenbar, aber die Freude sollen sich andere machen.
Wenn am Sonntag Wahlen wären, könnte es spannend werden, wenn alle oder wieder viele von ihrem Recht Gebrauch machen und sich entscheiden; wenn die Nichtwähler entscheiden, wird wohl alles beim Alten bleiben.

10 April 2007

Statler und Waldorf verweisen auf einen Post in Marginal revolution: ein Land - ein Satz.

05 April 2007

Kurt Beck die Zweite

Der afghanische Außenminister wirft Kurt Beck totale Ahnungslosigkeit vor. Genauso könne man in Rheinland Pfalz Gespräche mit der moderaten NPD führen, so die Süddeutsche.
Ragin Dadfar Spanta erklärte dies im NDR und zeigte mehr Ahnung von den Verhältnissen im hiesigen Bundesland als unserer Ministerpräsident von Afghanistan.
Hier werden nämlich in kurzen Abständen die Bürger einzelner Kommunen um den Schlaf gebracht, weil die NPD Hotels, Burgen oder andere Immobilien zu Schulungszwecken kaufen möchte.
Kurt Beck steckt in Schwierigkeiten. Das dies kein Grund ist, populistische Manöver zu fahren, habe ich an anderer Stelle bemerkt.
Letzter Hoffnungsträger eines Auslaufmodells, umgeben von Frauen mit Instikt für Macht, das Machbare und den richtigen Moment, da kann einem schon die Verzweiflung falsche Ratschläge geben. Vielleicht erholt sich der Ministerpräsident über Ostern und findet in der Ruhe neue Kraft und ....bessere Ideen.

  • Oder ist hier der in DIE ZEIT geforderte Generationenwechsel fällig?
    Vielleicht, Erneuerung kann nicht schaden, aber ob sie auch gelingt, ist die Frage.
    In der CDU ist sie gelungen, Kohls Mädchen hat sich durchgesetzt, immer taktisch richtig die Männerriege ausgebootet und sich die richtigen Frauen an die Seite geholt.
    In der FDP versprechen zumindest in Rheinland Pfalz neue Köpfe neue Ideen. Ob es bundesweit gelingt und die FDP sich gegenüber der Union als Partner profilieren kann, vielleicht. So, wie es jetzt aussieht, wird es für eine Koalition mit der SPD nicht reichen.
  • Frauenbild im Islam

    Nicht genug, dass sie als die vermeintlich schwächste immer fernsehöffentlich vorgeführt worden ist und ihre Briefe schicken musste, bei der Frielassung der 15 britischen Soldaten erscheint sie als einzige in bäuerlicher Kleidung. Ihre männlichen Kollegen indes bekamen Anzüge mit und ohne Westen, je nach Rang?, zugestanden.
    Hat der Iran keine Kostüme? Laufen alle iranischen Frauen so rum?
    Für mich ist dies auf jeden Fall ein offener Beweis für die Frauenfeindlichkeit dieses Regimes.
    Egal, den britischen Soldaten und ihren Familien ein frohes Osterfest und die Soldatin konnte sich ja spätestens im Flugzeug der erniedrigenden Kleidung entledigen.

    Ein Jahr Liberal Talk


    Seit einem Jahr werden auf dieser Seite Stellungsnahmen aus liberaler Sicht zu politischen Themen des lokalen, regionalen bundespolitischen und internationalen Interesses verfasst. Dank an alle Leser und Kommentatoren und auf ein weiteres diskussionsfreudiges Jahr!!
    Und zum Geburtstag bekommt das Blog einen neuen Look.

    04 April 2007

    Aprilmerkwürdigkeiten

  • Wenn statler sich mit rayson wundert über die Uneinigkeit zu Sanktionen gegen den Iran, dann ist das die eine Seite der Merkwürdigkeiten dieses Monats.
    Es ist die eine Seite mit Schulterschluss mit den Briten, den Verantwortlichen im Iran klarzumachen, dass die Gefangennahme und Zurschaustellung der Geiseln nicht akzeptiert wird. Hier sollte der Westen mit einer Stimme sprechen, auch hinsichtlich unserer Geiseln im Irak. Aber es sollte so geschehen, dass wie Statler ausgeführt hat, die Schicht getroffen wird, die diese Politik unterstützt.
  • Wenn ein Pfälzer in Afghanistan darüber nachdenkt, die gemäßigten Taliban an Verhandlungen zu beteiligen, dann kann es als politische Naivität angesehen werden oder als verzweifleter Versuch, in die Schlagzeilen zu kommen und der Merkel ein paar Krümmel wegzunehmen.
    Die Verharmlosung der Taliban in Afghanistan allerdings ist eine andere Sache, angesichts der Drohungen gegen unsere Soldaten. Oder denkt Herr Beck, dass diese ihn eh nicht wählen? Hat der Chef der SPD noch nicht gemerkt, dass sowohl in Afghanistan als auch im Irak nicht ortsansässige Kommandos die Attentate gegen die ansässige Bevölkerung ausführen? Diese in Angst und Schrecken versetzt, dass sie das Land verlassen? Es ist nicht ein Wunder, dass die Flüchtlinge sich dann in Syrien verstehen, sondern sie haben sich auch im Irak verstanden, wollten diesen aufbauen, aber als dann der xte bekannte oder Verwandte einem Attentat zum Opfer fiel, war es einer zu viel.
    Gegen diese frei operierenden kleinsten Einheiten lässt sich nur schwer angehen. Gespräche mit ihnen zu führen, ist nicht nur sinn- und zwecklos.
    Niemand kennt die Telefonnummer, niemand weiß, wer der Anführer ist.
    Niemand kann einschätzen, ob der Anführer von heute es auch morgen noch ist.
  • Wir haben uns auf diese Politik eingelassen. Die Afghanen und Iraker jetzt allein zu lassen wäre ebenso falsch, wie eine Politik des Appeasement. Aber wir sollten mit einer Stimme sprechen. Und wir sollten nicht vergessen, wer die Drohungen ausstößt: es sind Terroristen. Wir schauen wie das Kanninchen gebannt in ihre Augen. Wir übersehen, dass die ansässige Bevölkerung die westliche Hilfe annimmt; wir sollten sie bestärken!