Dies ist die liberale Seite in Helenes Welt. Für die hier zitierten Auszüge und Verweise wird keine Haftung übernommen. Diskussionsbeiträge sind willkommen.

30 September 2007


Weitere erschütternde Ereignisse einer sich in den letzten Zügen aufbäumende Diktatur. Die neuesten Ereignisse wie immer bei Ko Htike.

28 September 2007

Wie sich die Ereignisse gleichen

Der Zusammenbruch der Sowjetunion und des Warschauer Paktes in den achtziger Jahren, als eine Altherrenriege starrsinnig geworden war, scheint auch in Burma die tiefere Ursache der Revolte zu sein, wie bei Kadaung zu lesen ist.
Zu wünschen wäre eine schnelle und möglichst unblutige Lösung, die das Volk will. Dazu müssten die Soldaten Befehle verweigern, das Unrecht der Führung nicht länger decken.

Tausende in den Straßen

Tausende demonstrieren in den Straßen der Sädte Burmas und die Nachrichten erreichen uns über Ko Htike, während Nyein Chan Yar von Nachrichtensperre und Durchsuchungen berichten. Unter den Demonstrierenden sollen auch Ausländer sein.

Neues aus Birma * Sterbender Reporter

On behalf of the Burmese people I salute the courage of Mr Kenji Nagai, a Japanese journalist employed by the APF Tsushin based in Tokyo, who scarified his life whilst recording media footage of gun shots to educate the global citizens.
Botschaft zitiert von: Ko Htike. Die Dokumentation der Exekution der Pressefreiheit dort und in den anderen burmesischen Blogs.
Diese Sicht unterstützt focus online nachdrücklich.


Direkt aus Ragun melden sich, versuchen sich zumelden, nachdem Internet und Telefone abgeschaltet sind:

Nyein Chan Yar
Kadaung

27 September 2007

Tränengaseinsatz in Grundschule

"

To all folk, it is really bad in YGN, pLs can someone do something for our country, now inside YGN it has been look like War Zone, i even heard stooting over the phone. it is over 50 shots, right now. but people are not giving up to protest and more and more people coming out to street.

they even used tear gas into primary school."


Quelle: Ko Htike
Für alle, die es nicht können, hier die Übersetzung:

An alle, es ist wirklich schrecklich hier in YGN, bitte kann jemand etwas für unser Land tun; es sieht jetzt innerhalb von YGN wie ein Kriegsgebiet aus; ich habe mindestens 50 Schüsse über das Telefon gehört. Aber die Menschen geben den Protest nicht auf, es kommen immer mehr auf die Straßen.

Sie setzen jetzt sogar Tränengas in einer Grundschule ein.

Die Forderungen der Mönche:

Mögen alle Menschen gut und glücklich leben. Mögen Sie frei von Gefahr und Feindschaft sein. Mögen sie friedlich leben!

Birma Burma


Die friedlichen Demonstrationen der Mönche in Birma werden von den Militärs brutal unterdrückt. Mindestens fünf getötete Mönche, hunderte festgenommene und tausende bedrohte Mönche.

Eine Generation nach den letzten blutigen Auseinandersetzungen, die auf die einzigen demokratischen Wahlen folgten, da die Militärs diese verloren und das Ergebnis nicht anerkennen wollten, scheint sich in Birma die Geschichte nicht nur zu wiederholen, sonden eine neue Qualität der Auseinanderseztung zu erreichen.

Erstmals griff Militär buddhistische Mönche an - und tötete einige von ihnen. Ein Rubikon ist damit überschritten. In ihrer Gier nach den wenigen Schätzen des Landes, scheint eine Kaste vor nichts mehr zurückzuschrecken.

Aber sie hat nicht gemerkt, dass die Entwicklung sie längst überholt hat, dass Exilbirmanesen in Oslo, Köln und anderswo Nachrichten aus Birma verbreiten und die friedlichen Proteste ferngesteuert zu friedlichen Erfolgen führen wollen. Sie denken an ihr Volk und an die mutigen Mönche, die sich dem Regime furchtlos entgegenstellen. Aus der sicheren Entfernung in Europa könnten ihnen Blicke auf das Geschehen vor Ort gelingen, die den Mönchen auf der Straße nicht möglich sind.
Im Zeitalter des Internet, Mobilfunks und Fernsehens lassen sich Massenproteste nicht mehr unterdrücken und berechtigte Forderungen vom Tisch wischen. Die Mönche, insbesondere die verhafteten unter ihnen verdienen unseren Respekt und unsere Anteilnahmen für die Leiden, die sie in den kommenden Tagen erdulden müssen. Auch die Nobelpreisträgerin Aung San soll wieder inhaftiert worden sein.

Das China im Sicherheitsrat die Verurteilung der Regierung in Ragun verweigerte, hat niemanden überrascht. Nutzen wir das Internet, um die Regierung in Ragun zu verurteilen, solidarisieren wir uns mit den Mönchen und den über 100000 Menschen, die friedlich für ihre Rechte demonstrieren wollen.

Hier eine englischsprachigen Liste der Birma Blogs:
Burma Gateway
Ko Htike
Mizzima News
The Irrawaddy

21 September 2007

Verrückte Welt

Schon merkwürdig, oder eher tragikkomisch wie einige Politiker meinen, punkten zu können.
Herr Beck, mein Landesvater, zeigte seine Volksnähe durch Halbbildung in einem Quiz bei Jörg Pillawa: Wer kennt schon Schiller?
Berlins Bürgermeister Wowereit tut es Gert Schröder gleich und rüttelt schon mal am Zaun des Kanzleramtes, wie er freimütig in seinen Memoiren verlauten lässt. Memoiren, mitten im Leben geschrieben, oder sind es eher Lebensabschnittsbeichten? Vielleicht auch Ankündigungen, dann wäre sein Vorbild viel weiter rechts zu suchen: nach dem Motto: Ihr konntet es hier alle lesen. Der Vorgänger verschenkte allerdings seine Bücher zu Familiengründungen und Festen.

Alles Ablenkungsmanöver und egomane Versuche sich in den Vordergrund zu schieben.

05 September 2007

Freiheit Sicherheit

Das September Folio der NZZ titelt: Sicherheit: Die steile Karriere einer Illusion.

Das Heft greift zum Jahrestag des 11. September die Diskussion um das Thema Sicherheit auf und stellt aus politischer, ethnologischer, anthropologisch- soziologischer, verkehrsplanerischer, persönlicher und pschologischer Sicht Antworten zur Diskussion.

Allen Ansätzen gemeinsam ist die Erzeugung einer Illusion, die eine vermeintliche Sicherheit vortäuscht. Der Rechtsstaat mit seinen Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit ist dabei doppelt in die Sackgasse geraten:
zum einen, wie Heribert Prantl aufzeigt, weil er seine Fundamente aufgibt, statt sich wehrhaft zu zeigen,
zum anderen, weil er durch die Illusion der totalen Überwachung das System ad absurdum führt, wie Nigel Barley zeigt. Als Gegenwehr gegen die totale Überwachung greifen Bürger zur Übersprunghandlung und legen sich selbst Fußfesseln an, bezichtigen sich Straftaten, die sie nie begangen haben oder liefern der Polizei Beweise, die diese nie zu erhalten wähnte.
Um vermeintlich mehr Sicherheit zu erhalten, fahren Menschen Auto statt zu fliegen, dulden sie Überwachung und nehmen Einschränkungen ihrer Freiheitsrechte in Kauf.

Die Menschen wollen ein Rundherum Sorglos Paket Sicherheit, das es nicht gibt, aber sie lassen sich jeden Tag aufs Neue von unterschiedlichen Stellen versichern oder vermeintlich darstellen, dass ihre Sicherheit erhöht werden konnte.
Vertrauen in die eigene Fähigkeit, den Rechtsstaat und seine Stärken, in das Leben und die Mitmenschen geht dabei ebenso verloren. Statt dessen stolpern immer mehr Menschen in Angstfallen, aus denen sie sich allein nicht mehr befreien können.