Dies ist die liberale Seite in Helenes Welt. Für die hier zitierten Auszüge und Verweise wird keine Haftung übernommen. Diskussionsbeiträge sind willkommen.

23 November 2006

ALG I

  • Bundespräsident Köhler hat sich zur aktuellen Diskussion um das ALG I geäußert. Er reagierte damit auf die Unfähigkeit der Bundeskanzlerin den nordrheinwestfälischen Ministerpräsidenten in die Schranken zu weisen.
  • Das Gespann Rüttgers und Blüm macht derweil mit seiner Märchenstunde munter weiter. Haben die Menschen vergessen, dass Blüm ihnen als Sozialminister schon die ganze Zeit Märchen erzählt hat?
  • Der Populismus in der politischen Diskussion treibt immer widersinnigere Blüten. Wenn ich länger eingezahlt habe, soll ich mehr herausbekommen. Gilt das bei jeder Versicherung?
  • Was ist dann mit der Krankenversicherung? Chronisch Kranke sollen dann, so ist doch wohl die Logik astronomische Beiträge zahlen.
  • In Deutschland wird immer dann eine Neid- oder Verteilungsdebatte angezettelt, wenn strukturelle Reformen angesagt wären. Damit wird dann alles zugeschüttet und beim alten gelassen.

22 November 2006

Nach Emsdetten

"Wir haben die falschen Lehrer"

Wieder überfällt ein Jugendlicher eine Schule und tötet sich selbst, nachdem er Lehrer und Mitschüler verletzt hat. Für den Hannoveraner Pädagogen Wolfgang Bergmann ist Emsdetten keine Überraschung. Die größten Probleme sieht er an den Schulen selbst.
http://www.zeit.de/online/2006/47/Interview-Bergmann


  • Den im Artikel geäußerten Hinweisen und Denkanstößen kann nur beigepflichtet werden. Gerade die sensiblen Schüler und auch Schülerinnen sind immer wieder Opfer von Ausgrenzung, Mobbing und körperlicher Gewalt.
    Wenn ein beamteter Lehrer die Schüler zu vielfachen Bewerbungen auffordert, ist dies zwar sachlich die richtige Empfehlung, hört sich in den Ohren der Betroffenen wie blanker Hohn an.
    Das Bildungssystem umzubauen und Handwerker hineinzulassen, gibt es an einigen Bildungsstandorten schon, so in der Montessori Schule Landau, die hierfür mit dem Berufswahlsiegel ausgezeichnet wurde. (nebenan einfach anklicken!)

17 November 2006

Milton Friedman

"The only way that has ever been discovered to have a lot of people cooperate together voluntarily is through the free market. And that's why it's so essential to preserving individual freedom."
Milton Friedman

He forced back force by the power of argument. His epitaph might be: the pen is mightier than the sword. Nathalie Solent bei "Samizdata" gestern.
"Die New York Times hat bereits einen langen, lesenswerten Nachruf. Die NZZ hat ein wenig ökonomisches Hintergrundwissen dazu. Alex Tabarrok faßt es wunderbar zusammen: Great economist by day and crusading public intellectual by night, Milton Friedman was my hero. Dort erfährt man auch, daß Friedman wohl einiges mit dem Ende der Wehrpflicht in den USA zu tun hatte." fassen Statler und Waldorf ihren überaus lesenswerten Nachruf zusammen.

http://www.ft.com/cms/s/cb74eef8-7599-11db-aea1-0000779e2340.html

liefert einen sehr ausfürhlichen Nachruf, der sicherlich auch in der deutschen Ausgabe erscheinen wird.
  • Die Bescheidenheit des Nobelpreisträgers ist legendär. Er will sich erst in 30 Jahren von Ökonomen in aller Welt messen lassen.

  • Dann wird sich erweisen, ob meine Theorien taugen, sagte er anlässlich der Verleihung des Nobelpreises.

09 November 2006

In Memoriam Martha Saalfeld

  • Martha Saalfelds Werk, das sie zur Kassandra des nie endenden jüdischen Leidens machte, wie ihr Herausgeber Berthold Roland betont, hat in leisen poetischen Tönen den Bewohnern der Judengasse ein Denkmal gesetzt.


  • Von ihrem Ehemann Werner von Scheidt wissen wir, dass einige, wenn nicht gar alle Protagonisten des ersten Romans in der "Judengasse" in Landau lebten. Im zweiten Teil wird 50 Jahre später das Geschehene noch einmal aufgearbeitet.
  • Martha Saalfeld lebte scheu und zurückgezogen.Sie arbeitete als Apothekerin, erhielt Veröffentlichungsverbot im Nationalsozialismus und starb 1976 in Bad Bergzabern.
  • Die Anfeindungen nach Erscheinen der Romane verbitterten sie so sehr, dass sie nie wieder in Landau leben wollte und auch die Ehrenbürgerwürde ausschlug.
  • Posthum wurde ein Platz in der Stadt nach ihr benannt.